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Sie Überraschung 01

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Dann lockerte ich meinen Griff an der Krawatte, während er sich zu mir umdrehte und es passierte genau das, womit ich rechnete. Es schmerzte fürchterlich, als mich seine rechte Faust im Gesicht traf. Trotzdem konnte ich nach den Fingern seiner linken Hand greifen, die Fingernägel in meine rechte Wange drücken und hinunter ziehen und zusätzlich in meine rechte Brust hinein schlagen. Dann ließ ich ihn los und rannte zum Telefon. Bevor er überhaupt begriff, was geschehen war und reagieren konnte, rannte ich nackt aus dem Haus, griff mir im vorbei laufen das schnurlose Telefon im Flur und rief die Polizei. Es war sehr kühl und unangenehm, aber ich erfüllte mir unbeabsichtigt einen Traum, der schon lange in mir schlummerte. Ich konnte ganz offen nackt auf der Straße stehen und mich betrachten lassen. Das Blut, das blaue Auge und die Kratzspuren lösten blankes Mitleid bei den Passanten aus. Eine junge Frau von Gegenüber kam aus ihrem Haus angerannt und brachte eine Wolldecke. Mein fliehender Mann wurde von zwei Bauarbeitern aufgehalten und eine ältere Dame stellte sich schützend vor mich und empfing, mit empörten Worten gegen meinen noch Ehemann, die Polizei. Es ging alles sehr schnell. Er wurde mitgenommen und eingesperrt. Ich machte meine Aussage zu einer schweren Körperverletzung, man fotografierte die Küche, in der die Möbel doch stark verrutscht waren und mein Kleid neben dem zerbrochenen Kaffeebecher lag und die Scheidung lief in aller Ruhe ab. Härtefall und Schluss. Sein letztes Aufbäumen vor dem Ende bestand darin, dass er auf das Würgemal an seinem Hals verwies. Es wurde ihm als Konsequenz seiner aggressiven Handlungen gegen mich ausgelegt, die in meiner Notwehr entstanden.

***

Es waren nicht seine jahrelangen Erniedrigungen und Beleidigungen, sein rüdes und abwertendes Verhalten gegen mich, die mich zu diesem Schritt trieben. Es waren die Begriffe in der voran gegangenen Nacht, die er gegen uns ausgesprochen und unsere Töchter erniedrigt hatte. Die Nähe meiner Kinder in der Nacht sorgte dafür, dass ich ein schnelles Ende in dieser Beziehung suchte und eine alte Lösung wiederfand. Sein Angriff gegen mich, den ich schon so viele Jahre auf verbale Art ertrug, hätte ich noch locker weiter wegstecken können. Doch die Erniedrigung, meiner eben zurück gewonnenen Töchter, war zu viel. Wir mögen Huren oder Nutten in seinen und den Augen anderer sein. Wir mögen abartig Lieben und Leben, was er nicht wusste. Doch es gibt niemandem und schon gar nicht dem eigenen Vater das Recht, seine Kinder dermaßen zu beleidigen und abzuwerten. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass er mit Kokain vollgepumpt war und dies schon über Jahre für seine berufliche Leistungsfähigkeit nutzte. Das konnte keiner Ahnen und wir drei wären die letzten gewesen, die das vermutet hätten. Er verlor alles und stand binnen weniger Wochen vor dem Nichts. In der Scheidung bekamen wir das Haus und er zahlte, bis zum Verlust seines Jobs und aus seiner Abfindung, sehr viel Unterhalt für die Kinder. Ich verzichtete. Ich plante den Verkauf des Hauses, sowie aller gemeinsamen Wertsachen, löste alle Konten auf und organisierte die hälftige Auszahlung seines vollständigen Anteils über ein Treuhandkonto, wenn er nachweislich ein Jahr in Therapie war und clean sein würde. Bis dahin sollte er nur einen monatlichen Betrag für seinen Lebensunterhalt erhalten, damit er langsam wieder auf die Beine kommt.

***

Nachdem ich nackt auf der Straße stand und es einige Zeit dauerte bis mir Hilfe angeboten wurde, sah ich auf der anderen Straßenseite meine Traumfrau mit ihrem Kurierfahrzeug heran fahren und entsetzt zu mir schauen. Ihre weiße Haut im Gesicht, im dunkleren Fahrerhaus, schien jetzt dünn wie Papier und noch weißer zu werden. Völlig neben sich stehend stieg sie aus der Fahrertür aus und wäre beinahe angefahren worden. Ich schrie vor Schreck laut auf und sackte Kreide bleich zusammen. Unsere Blicke lösten sich in keinem Moment. Sie registrierte nicht, dass sie eben knapp einem Verkehrsunfall entronnen war. Ihr Gesicht leuchtete Weiß und extrem blass, als wäre sie eine Gestalt des Todes. Ihre Augen waren gewaltig groß und es begannen Tränen zu fließen. Bis zu diesem Anblick ihrer Tränen, konnte ich selbst nicht weinen und fing zu heulen an. Sie blieb mitten auf der Fahrbahn starr stehen und rührte sich nicht vom Fleck. Ein Passant sah es und holte sie auf meine Straßenseite auf den Bürgersteig. In einer der hinteren Reihen stehend sah sie mich weinend an. Sie verschwamm öfter vor meinen Augen und doch blieben unsere Blicke aneinander haften. Ich wollte unbedingt zu ihr.

Nachdem die Polizei eingetroffen war, meine sehnsüchtig begehrte Liebe einen Blick auf meinen Gatten geworfen hatte, der zappelnd in den Armen der Bauarbeiter hing, sah sie mich mit einem verweinten aber beruhigten Blick an und verließ den Ort mit ihrem Fahrzeug. Ich sah ihr hinterher und hoffte auf einen letzten Blick von ihr. Doch auch dieses mal sah sie mich nicht mehr an. In mir brach Verzweiflung aus und ich heulte wieder los.

Bis ich aus dem Krankenhaus war und mich beruhigt hatte, vergingen einige Stunden. Meine Töchter standen mit ängstlichem Gesichtsausdruck in der Haustür und bei ihnen...

Meine Knie versagten und ich sank auf den Kiesweg zur Haustür.

Langsam kam ich zu mir und öffnete die Augen. Ich lag im Wohnzimmer auf dem Sofa. Durch mein geschwollenes Auge sah ich kaum etwas, doch das Gesicht erkannte ich sofort mit dem anderen Auge und spürte warme weiche Hände, die meine sanft streichelnd hielten. Es raste das Herz in meiner Brust und ich war wieder einer Ohnmacht nah. Vorsichtig fragte ich leise: „Wer bist du meine Schöne und wie heißt du? Wieso bist du hier? Wo sind meine Töchter?"

Mein leicht angehobener Kopf sank schwerfällig wieder auf das Kissen und dann war ich wieder weggetreten.

Beim nächsten Öffnen meiner Augen lag ich im Arm von Marita, die mir sanft durch die Haare strich und über die Wangen streichelte. Marina pflegte meine Wunden und legte mir ein Eiskissen auf mein Auge. Ich spürte, dass ich unter der Wolldecke unbekleidet war und mir die Notkleidung vom Krankenhaus ausgezogen wurde. Auf der Couch, hörte ich Marita etwas fragen. Sie hatte mich angesprochen, doch es dauerte, bis ich es für mich erkannte.

„Was möchtest du wissen, mein Engel?", murmelte ich angestrengt.

„Wir würden gerne wissen, ob du lieber in dein Zimmer möchtest und wir dich dort pflegen dürfen? Du bist ziemlich angeschlagen und scheinst sehr erschöpft zu sein. Vielleicht kannst du uns, wenn wir in deinem Zimmer sind, erzählen was passiert ist. Wir haben Angst und wissen nicht, was zu tun ist."

Ich versuchte mich aufzurichten und bekam von Marita eine gute Stütze in meinen Rücken. Sehr langsam drehte ich mich so, dass ich normal sitzen und meine Beine auf den Fußboden setzen konnte.

„Bitte bringt mich nach oben. Ich kann zwar selber laufen, aber einen kleinen Schutz hätte ich gerne dabei. Wenn wir es uns im Bett gemütlich gemacht haben und ich endlich Kaffee getrunken habe, erzähle ich euch alles und wie es weiter gehen wird."

Meine Mädels teilten sich ihre Aufgaben auf. Mir ging es langsam besser. Marina begleitete mich nach oben in mein Zimmer und machte mir das Bett. Laken gestrafft, Kissen und Decke aufgeschüttelt und das Bettzeug von meinen Töchtern ebenfalls so vorbereitet, dass es locker zum hinein steigen aufgeschlagen lag. Sie sortierte alles so, dass ich in der Mitte liegen sollte. Leicht fröstelnd stand ich im Zimmer und sah ihr zu, als sie mich, mir gegenüber am Bett stehend, frieren sah.

„Mama, du bist völlig ausgekühlt. Komm bitte her und leg dich ins Bett."

Ich folgte ihrer Bitte und fragte: „Kannst du mir meinen Bademantel geben. Ich würde heute gerne etwas über meinen Körper tragen und mich mit ihm in das Bett kuscheln. Ich bin ziemlich fertig auf den Röhren."

„Klar, kommt sofort.", schoss es aus ihr und verschwand mit großen Schritten, um mir kurz danach den Bademantel zu bringen. Sie hielt ihn mir geöffnet hin, damit ich gleich hinein schlüpfen konnte und begleitete mich zum Bett. Ich kletterte in die Mitte und sie beugte sich weit über das Bett zu mir, um mich zuzudecken. Marita trat in dem Moment ein und hatte ein Tablett in der Hand.

„Das passt ja. Hier der Kaffee und deine Pflegeutensilien für Marina, wenn sie dich noch versorgen muss oder möchte. Ich mache das auch gerne.", wies sie auf alles hin, was sie bewegte und kam zu mir. Das Tablett stand über meinen Oberschenkeln auf der Bettdecke und ich sah ihnen dankbar in die Augen.

„Wollt ihr euch nicht hinsetzen? Nehmt euch einen Stuhl oder kommt zu mir aufs Bett. Hier ist Platz genug und ich möchte euch erzählen, was passiert ist."

Während ich mir Kaffee einschenkte und den ersten Schluck trank, zogen sich meine Mädchen die Hausschuhe aus und krochen unter ihre Bettdecken. Die Kissen nahmen sie vom Kopfende weg und setzten sich mit ihnen im Rücken, an den Rahmen am Fußende. Gespannt sahen sie mich an und warteten geduldig. Ich begann damit, wie ihr Vater aussah, als er nach Hause kam und erzählte ihnen den gesamten Ablauf, bis ich im Krankenhaus war. Ich ließ nichts aus und verschwieg auch nicht, auf welche Art ich mir die Verletzungen selbst zugefügt hatte.

„Mama, warum?", polterte Marina entsetzt dazwischen und beide sahen mich sehr enttäuscht an.

Mir war klar, dass meine Aktion nicht unbedingt auf ihr Verständnis stoßen würde. Daran dachte ich schon in der letzten Nacht. Ihre Bindung zu ihrem Vater und der Einfluss von ihm waren groß. Ich machte keine Ausflüchte und erzählte ihnen meine Gründe.

„Ich war entsetzt, wie er so unkontrolliert mit euch umgegangen war. Ich hatte mich schon zu lange an diese Tour von ihm gewöhnt und hätte es auch weiter ertragen. Ich wollte ihm auch seine Chance lassen, doch er war noch keine 5 Minuten im Haus und machte dort weiter, wo er in der Nacht aufgehört hatte. Er wusste aus meinem Mund, wie es weiter gehen wird und er hatte die Optionen der Auswahl gehört. Dennoch führte er sich auf, als wenn wir drei seine Sklaven wären und damit löste er meine endgültige Entscheidung aus. Wie das dann ablief, habe ich euch eben erzählt. Bitte verzeiht, aber wir sind in seinen Augen, selbst vor der Polizei geäußert, nur Huren und nichts Wert. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob mein Vorgehen richtig ist. Doch ich wollte euch beschützen. Ich hätte nie gedacht, dass er sich gegen euch auch noch richten würde und das machte mir Angst um euch. Bitte verzeiht mir. Wenn ihr ihn hier haben wollt, bleibt er hier bis wir geschieden sind. Ich werde dann mit oder ohne euch das Haus verlassen. Das weiß er schon. Ich will das alles hier nicht mehr, weil es mich an einen goldenen Käfig erinnert. Wenn ich gehe, könnt ihr jederzeit zu mir kommen. Das darf er euch auch nicht verbieten. Ich möchte in den nächsten Tagen, bis seine Entlassung und Wegweisung von uns für 10 Tage durch ist, meine Angelegenheiten regeln und bin quasi mit dem Kopf in meinem neuen Leben. Natürlich sage ich euch, wie das aussehen wird. Ihr dürft in allem dabei sein, wenn ihr wollt, ohne auf euren Vater verzichten zu müssen. Als einen sehr wichtigen Teil meines Lebens, plane ich euch auch in allem ein und warte auf euch, bis ihr wisst was ihr wirklich wollt. Eigentlich wollte ich heute schon los, aber die Polizei musste im Krankenhaus noch die Beweise aufnehmen und mein blaues Auge hat sie ziemlich aufgeregt. Eine Polizistin, die mit einem Unfallopfer neben mir beschäftigt war, hat mir eine Rechtsanwältin empfohlen, die ich noch im Krankenhaus anrief. Sie wollte heute noch vorbei kommen. War das die Anwältin vorhin, die mir die Hände hielt, bevor ich wieder weggetreten war?"

Es trat absolute Stille ein und meine Töchter sahen mich traurig an.

„Papa hat dir das blaue Auge gehauen? Es hatte sich so angehört, dass du es dir selbst verpasst hast. Er hat also angefangen."

„Ja, Marita! Er schlug als erster zu und ich konnte nur Geistes gegenwärtig reagieren und der Rest geschah aus dem Handgemenge. Ich hatte ihm vorher gesagt, dass er sich so eine Aktion verkneifen soll, aber er schlug zu."

Marina rutschte zu mir und weinte. Ihr Körper legte sich links neben mich, und ihr Kopf landete auf Höhe meines Beckens. Sie umarmte meine Oberschenkel und heulte, ihr Gesicht auf die Bettdecke gepresst, laut vor sich hin. Ich nahm das Tablett, stellte es nach Rechts auf dem Nachttisch ab und setzte mich wieder hin. Marita sah mir in die Augen und auch ihr wollten die Tränen kommen. Sie streichelte die Füße von Marina und sprach mit einem Kloß im Hals.

„Warum schlägt er dich so brutal? Wir lieben Papa, aber das darf er nicht machen. Es tut so weh."

Sie brach zusammen und lag quer im Bett zu meinen Füßen, weinend die Füße ihrer Schwester umklammernd. Ich sah zum Fenster und weinte auch leise los. Bittere Tränen und gewaltige Selbstzweifel krochen in mir hoch. Mit der linken Hand durchwühlte ich die Haare von Marina und überlegte angestrengt, wie sich meine Kinder wohl entscheiden würden und bekam Angst vor ihrer Zurückweisung, die irgendwann kommen wird. Ich jaulte heulend auf und kippte zum Fenster auf das Kissen von Marita.

Laut schluchzend ließ ich meinen Tränen freien Lauf.

Es entstand eine wilde Unruhe im Bett und plötzlich lagen beide auf mir und streichelten mich im Gesicht. Ich erschrak gewaltig und wollte unter ihnen fliehen. Ich kam aber nicht weg.

„Es ist alles sehr schlimm, Mama. Ich könnte nur noch heulen.", nuschelte Marita.

„Ich auch.", schniefte Marina.

„Ich auch und glaubt mir, ich habe sehr große Angst vor dem, was kommen wird. Es sind viele Ängste in mir. Meine größte Angst ist der Verlust von euch, weil ich seinem Verhalten noch die Krone aufsetzte und er nichts dagegen machen konnte. Es ist in euren Augen bestimmt unfair und ihr werdet es mir sicher nie verzeihen. Denn ihr wisst nicht alles über die letzten sechs Jahre mit ihm. Aber ich konnte und wollte nicht mehr anders handeln. Es war genug. Ihr seit keine Huren und auch keine Kinder einer Nutte. Es tut mir Leid um euch, aber nicht um das Ergebnis mit eurem Vater. Es wurde Zeit, dass ihm Grenzen gesetzt werden. Wenn ich euch jetzt bitte von mir runter zu gehen, ist das keine Ablehnung. Ich liebe euch sehr und das Streicheln ist schön. Für mich wäre es aber wichtig, dass ihr mir nicht jetzt eure Nähe gebt und später von mir geht. Lasst uns Luft holen und nachdenken. Ich brauche jetzt eine Linie und es soll nicht meine, sondern unsere Linie werden. Bitte helft mir."

Beide gaben mich frei, setzten sich an ihre alten Plätze im Bett und sahen mich an. Wir wischten uns die restlichen Tränen aus dem Gesicht und schnieften abwechselnd noch einige Male. Ich wollte nichts mehr sagen und schaute verlegen im Zimmer umher. Meinen Mädchen ging es nicht anders.

Nichts erlöste uns aus dieser Stille und den ausweichenden Blicken. Für mich war es unerträglich. Ich strampelte mich aus der Bettdecke frei und wollte ins Bad. Mein geschwollenes Auge machte sich bemerkbar und ich stöhnte, mit einer abdeckenden Handbewegung vor das Auge, leise auf.

„Mama, was ist los? Wo willst du hin?", fragte Marina.

„Ja, wo willst du hin?", wiederholte Marita die letzte Frage.

Ich fing an zu lachen und hielt mir das schmerzende Auge.

„Aua! Mädels. Ich muss nur auf die Toilette und musste unbedingt hier raus. Es ist so drückend still gewesen und ich bekam Beklemmungen. Aber wenn mich eine von euch begleiten möchte, falls ich aus den Latschen kippe, wäre es mir Recht."

Sie sprangen aus dem Bett und standen sofort vor mir, obwohl ich noch nicht einmal meine Beine auf den Boden gestellt hatte. Ich musste wieder lachen.

„OK, dann eben ihr beide. Pinkeln kann ich aber alleine." Ich hielt mir den Bademantel zu und ließ mich von beiden bis zum Bad begleiten. Die Tür hinter mir geschlossen, hörte ich beide leise diskutieren.

„Willst du zu Papa oder bei Mama bleiben?", fragte Marina mit ihrer klaren hellen Stimme.

„Ich gehe dahin wo du hin gehst. Ich bleibe nicht allein, ohne dich, bei einem von beiden. Sage mir bitte was du willst."

„Ich weiß, dass Mama mit Papa sehr unglücklich ist. Mama mag vielleicht nicht alles richtig gemacht haben, aber dass Papa sie so doll geschlagen hat, war nicht fair. Sage mal. Sind wir eigentlich Huren?"

„Bist du völlig bescheuert, Marina? Natürlich nicht. Wie kommst du darauf?"

„Na weil wir beide uns lieben, miteinander schlafen und jede noch eine Geliebte hat."

„Selbst wenn er von allem wüsste, darf Papa Mama nicht schlagen. Sie hat ihm zwar die Krawatte zugezogen, aber er hat doch mit seinem blöden Text angefangen. Bis dahin war ja auch nichts los. Papa hat sich wirklich sehr verändert."

„Marita, ich bleibe bei Mama. Basta. Wir sind keine Huren und ich kann es nicht leiden, wenn Mama geschlagen wird. Papa ist zu weit gegangen. Wenn er eingesehen hat, dass das so nicht geht, gehe ich ihn gerne besuchen. Und wenn Mama auszieht ziehe ich mit."

Ich hörte einen Schmatzer, spülte und wusch mir beruhigt meine Hände. Als ich aus dem Bad kam, gingen beide nacheinander hinein. Eine blieb ständig bei mir. Gemeinsam auf dem Weg zurück sah ich, wie Marina ihrer Schwester in die Rippen stieß.

„Aua, was soll das?", schimpfte Marita jaulend los.

Entschuldige bitte. Ich wollte nicht so stark stupsen. Sag mal was?", antwortete Marina.

„Entschuldigung angenommen, mein Mäuschen. Was soll ich sagen?"

„Na das, was wir eben besprochen haben.", gab Marina zurück.

Ich blieb stehen und hielt sie fest. „Was habt ihr beide denn besprochen?", wollte ich wissen.

„Wir bleiben bei dir und geben Papa eine Chance sich zu ändern. Wenn er nicht mehr so grob zu uns ist, möchten wir ihn aber auch wieder sehen. Das haben wir beschlossen."

Ich sah beide abwechselnd an und war sehr froh. Es brach nicht nach Außen, doch meine Körperhaltung schien ihnen zu zeigen, dass ich sehr erleichtert sein musste. Ohne ein Wort setzte ich meinen Weg fort, ging zur Treppe und beide im Schlepptau in die Küche. Hin und wieder sah ich ihnen in die Augen. Sie schienen mit ihrer Entscheidung im Einklang zu sein und saßen wenig später mit mir am Tisch. Ihre süßen Köpfchen in den Händen und die Ellenbogen auf dem Tisch, schauten sie mich an, als ob sie einen Traum verfolgten, den sie mit mir verbanden.

„Was ist mit euch? Führt ihr was im Schilde?", wollte ich wissen und beugte mich zu ihnen entgegen. „Welches Geheimnis habt ihr, das ich in euren Augen sehe."

„Ach, nichts. Alles gut. Ich wollte dir nur sagen, dass die Frau vorhin keine Anwältin war. Ich bin mir auch nicht sicher was sie wollte. Aber dass sie sehr große Angst um dich hatte, konnten wir beide genau sehen.", plapperte Marina entspannt.

„Marina! Tu doch nicht so! Du hast mir vorhin gesagt was die Frau wollte und warum sie da war. Mama, Marina hat sie wirklich gut beobachtet und mit absoluter Sicherheit betont, dass diese Frau in dich verliebt ist und sehr traurig war, weil du sie nicht erkannt hast."

Ich schluckte und wurde Rot.

„Ihr meint, dass war eine völlig fremde Frau, die sich um mich sorgte und weinte?"

Ich sah beide fragend an und hoffte, dass sie mir mehr sagen könnten.

„Hatte sie rote Haare, eine wunderschöne weiße Haut, einen Po wie eurer, so prall und schlank, grün braune Augen und ein Gesicht zum verlieben. Ihre Brüste sind ziemlich groß? Wo ist sie hin? Wer ist sie? Hat sie eine Nachricht hinterlassen. Bitte ihr Süßen, erzählt mir was passiert ist. Ich möchte sie sehen."

Meine Töchter sahen mich erst verdattert an, wechselten ihren Gesichtsausdruck in Erstaunen und fingen an zu grinsen. Marita fasste ihre Schwester an die Hand, drückte sanft zu und flüsterte ihr zu: „Mama ist aber ganz schön verrückt nach ihr. Das kommt mir sehr bekannt vor. Ich bin mir sicher, dass es die Frau ist, in die sich Mama Hals über Kopf verliebt hat. So habe ich sie noch nie erlebt."

„Mein Schatz, so ist es. Sieh sie dir an. Mama ist schwer verliebt. Sie dreht ja fast durch."

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