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Totem 02

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»Aha, ... findet sich ..., was immer das auch heißen mag. Ja, Stiefel hab ich, schwarze, mit langem Schaft bis über die Waden und vielen Schnallen dran. Klingt das geil? Was ist eigentlich mit einem Höschen, kann ja sein, dass mir in der Jeans zu warm wird, Bernd?« -- »Ja, bitte, bitte, unbedingt ein Höschen. Auf dem Sitz will ich keinen Fleck sehen ..., selbst, wenn er noch so süß ist, sonst versohle ich dir wirklich den Hintern.«

»Was hast du vor, Bernd?«

»Überraschung -- wäre schön, wenn du am Samstagmorgen gegen 9 Uhr bei mir sein könntest. Geht das bei dir, Laila?« -- »Recht früh, meinst du nicht auch?Sehnsucht nach mir gehabt?« -- »Ich hab es mir jeden Abend und jeden Morgen unter der Dusche in Gedanken an dich gemacht.« -- »Na, dann ist ja wohl bei dir nichts mehr zu holen. Nur leere Versprechungen.« -- »Werde nicht frech, Kleine, sonst setzt es was ..., also, was ist mit Samstag?«, frotzelt Bernd. -- »Ja, natürlich komme ich ..., wie jeden Tag«, säusele ich lasziv. -- »Hab ich mir schon gedacht, du notgeiles Ferkel. Ich freue mich auf dich ..., hab mit dir auch etwas zu besprechen ..., wir sehen uns Übermorgen, bis dann, mein unartiges Mädchen, ich hab dich lieb.« -- »Ja, bis Samstag, böser alter Mann, freue mich auf dich und dein Vorhaben.«

Ich halte erleichtert mein Handy in der Hand, schließe die Augen, fühle mich erlöst, bin glücklich und frage mich zugleich, wie es mit uns weiter gehen könnte. Ich habe Zweifel und eine Ahnung. Ja, Bernd, ich denke, wir müssen miteinander reden.

*

Freitag, 2. September, gegen 17 Uhr:

»Sie können jetzt eintreten, Frau Van der Linden, Herr Doktor Nachtigall erwartet sie«, lässt mich die Chefsekretärin wissen. -- »Danke.«

-- Auf ins Gefecht. Er hat sich nicht erinnern müssen. Kein Wunder. Der hat nur drauf gewartet. Er wird mir nichts abschlagen ..., wenn er schlau ist. --

»Guten Morgen Frau Van der Linden, nehmen Sie bitte Platz.« -- »Guten Morgen Herr Doktor Nachtigall.«

»Warum ich Sie zu mir gebeten habe, ist nicht allein der Tatsache geschuldet, dass Sie sich zum Seminar angemeldet haben«, meint er lächelnd. »Ich kann mich noch sehr gut an unser Gespräch vor einem Jahr erinnern, als Sie zum Abschluss ihrer Ausbildung meinem Ressort zugeteilt wurden«, wird er sachlicher, als er konzentriert in einer Akte blättert. »Ich mich ebenfalls, Herr Doktor Nachtigall.«

»Nun, das letzte Ausbildungsjahr ist um. Sie haben Ihre Ausbildung beendet, und, wie ich sehe, in allen Bereichen mit ausgezeichneter Benotung. Die abschließende Beurteilung ließt sich nicht weniger beeindruckend.«

»Danke, Herr Doktor Nachtigall.«

Er schaut mich an und klappt die Akte zu.

»Wie stellen Sie sich ihre Zukunft vor, Frau Van der Linden?«

»In den letzten Jahren habe ich die Möglichkeit genutzt, mir einen Eindruck über die unterschiedlichen Arbeitsfelder, den internationalen Auftritt unserer Gesellschaft und ihre Finanzpolitik zu machen. Ich habe mich entschlossen weiterhin für diese Gesellschaft zu arbeiten und alle Möglichkeiten zu nutzen, die sie mir bieten kann, um mich weiterzuentwickeln.«

Er lächelt, taxiert mich, nickt mir zu.

»Es freut mich zu hören, dass wir einen guten Eindruck bei ihnen hinterlassen haben. Sie sehen das richtig, Frau Van der Linden. Ein Vertrag bindet beide Seiten für eine festgelegte Zeit. Es ist keine Frage von Misstrauen, wenn man seinen Vertragspartner auf seine Einhaltung hin überprüft. Wir haben uns ein Bild von ihnen machen können. Mit Absprache der Personalabteilung und den jeweiligen Ressortleitern, die Sie während Ihrer Ausbildung begleitet haben, darf ich Ihnen Mitteilen, dass wir Sie in unser Förderprogramm aufnehmen wollen. Das bedeutet selbstverständlich, dass Sie, Frau Van der Linden, von uns einen unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten, der, wie ich denke, angemessen hoch dotiert ist, nebst erforderlicher Vergünstigungen, was Zeitaufwand und finanzielle Zuschläge bezüglich der anstehenden Fördermaßnahmen angeht.«

»Das ist mehr, als ich erwartet habe, Herr Doktor Nachtigall.«

»Sie sind sich im Klaren, Frau Van der Linden, dass wir einiges von Ihnen erwarten. Wir wissen, was wir an Ihnen haben werden. Eine lohnende Investition, für beide Seiten, denke ich«, meint er lächelnd.

Ich schmunzele.

»Was mich bei Ihnen wundert, ist, dass sie anscheinend nie in Erwägung gezogen haben, nach dem Abitur ein Studium aufzunehmen. Mit Ihrem ausgezeichneten Abiturzeugnis steht Ihnen doch jedweder Studiengang offen?«

-- Ich gehe nie unvorbereitet in ein Gespräch, wenn es um meine Zukunft geht, mein lieber Doktor Nachtigall. --

»Ich habe mich in der Tat nach meinem Abitur mit dem Gedanken an ein Studium getragen, zog aber vor, zunächst eine Ausbildung zu machen. Ich denke, dass es jetzt an der Zeit ist, ein ergänzendes Fernstudium zu beginnen -- Betriebswirtschaft und Personalmanagement halte ich als weiterführende Qualifikation für geeignet.«

»Sie haben sich einiges vor genommen. Das ist durchaus in unserem Sinne, Frau Van der Linden. Wir werden sie dahingehend unterstützen wollen. Ich freue mich, Sie in meiner Abteilung zu haben«, erwidert er und nimmt einen Umschlag in die Hand. »Ihr Arbeitsvertrag. Lesen Sie ihn und reichen Sie ihn mir bis Montag ein. Unterschrieben, so hoffe ich«, lächelt er, steht auf, geht um den Schreibtisch und reicht mir die Hand.

»Frau Van der Linden ..., Sie dürfen zu Recht einiges von uns erwarten. Erlauben Sie mir eine persönliche Anmerkung: Es sind nicht allein Ihre hervorragenden Leistungen, Frau Van der Linden. Ich halte Sie nicht nur für zielstrebig sondern für Charakterstark. Das zu erwähnen, war mir in ihrer abschließenden Beurteilung besonders wichtig. Sie verfügen über soziale Kompetenz und ich sehe Sie mittelfristig in einer Leitungsposition. Es ist ein harter und langer Weg bis dorthin, ein Weg, den Sie -- davon bin ich überzeugt -- mit Bravur meistern werden. Sie werden sich durchsetzen müssen. Sie wissen das. Ich sehe es allerdings als unsere und besonders als meine Pflicht an, sie in allem zu unterstützen ..., mit Rat und Tat in jeglicher Hinsicht. Ich halte es für wichtig, dass sie dies ebenfalls zur Kenntnis nehmen. Ich setzte langfristig auf uneingeschränkt teamfähige Mitarbeiter. Ich sehe mich, was unsere jungen, aufstrebenden Mitarbeiter angeht, gleichwohl in der Rolle eines Mentors, sofern sie das wollen«, hebt er vielsagend an.

-- Er will sich also väterlich verhalten, wenn es darauf ankommt ..., macht ihn durchaus sympathisch. Interessanter Standpunkt, wenn es um Mitarbeiterführung geht, mein Lieber. Keine Angst, ich weiß, was ich will und was ich kann. Langfristig, ich verstehe. Kinder stehen bei mir längst nicht an und ich lasse mich auch nicht von irgendeiner männlichen oder weiblichen Konkurrenz ausbooten, geschweige denn zermürben. Sie werden mich kennen lernen. --

»Ich danke Ihnen, Herr Doktor Nachtigall. Ich weiß das zu schätzen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Gestatten Sie mir eine persönliche Einschätzung: Ich kenne die Umstände, warum viele Frauen aus dem Berufsleben ausscheiden. Nicht immer unvermittelt, wenn auch zeitlich befristet. Das steht bei mir nicht an. Ich plane mein Berufsleben langfristig. Mir ist auch bewusst, dass es kein Zuckerschlecken ist. Die Konkurrenz schläft nicht. Ich plane jedoch langfristig. Bislang fehlt mir die Zeit und die Erfahrung, rückblickend etwas bedauern zu müssen. Mir ist trotz meines jungen Alters klar, dass man im Leben nicht alles planen kann. Es bleibt bis zu einem bestimmten Grade unberechenbar. Nicht allein ein stochastisches Problem, Herr Doktor Nachtigall. Ein unbefristeter Arbeitsvertrag in diesem Arbeitsumfeld macht mich stolz. Ich denke jedoch, reif genug zu sein, um meine Stellung als Frau -- die ihre Ziele hat -- richtig einzuschätzen ..., und ich bin alles andere als schamlos, sie zum Nachteil meines Arbeitgebers auszunutzen. Wir sehen uns auf dem Seminar. Montag lasse ich ihnen den Vertrag zukommen.«

Er lächelt, wirkt positiv beeindruckt, gar erstaunt, drückt mir besiegelnd die Hand. »Wie ich Ihren Akten, die ich mir vor unserem Gespräch nochmals ausgiebig angeschaut habe, entnehme, ist Ihr Vater Mathematiklehrer und Ihre Mutter Kinderpsychologin«, konstatiert er.

»Ja, Herr Doktor Nachtigall. Man kann sich seine Eltern nicht aussuchen.«

Er lacht herzhaft auf, geleitet mich zur Tür. »Wir sehen uns im Seminar, Frau Van der Linden, zwölfter Stock. Ich wünsche ihnen einen erfolgreichen Tag.«

»Danke. Das wünsche ich Ihnen auch, Herr Doktor Nachtigall.«

-- Puh ..., Scheiße, bin ich nassgeschwitzt. Oh Mann, oh Mann, ist das geil. Hoch mit dir, Fahrstuhl. Ab in den zwölften Stock. Panoramablick. Das ist so abgefahren geil. Ja, Mama: Man muss halt was dafür tun. Wird Zeit, mir dafür eine Belohnung zu gönnen, dunkle Schönheit. Hab noch ein anderes Spielfeld. Darf niemals durchsickern. Du setzt halt immer eines drauf ..., es läuft alles wie geschmiert ..., mmmh, ich bin heiß ..., freue mich auf dich, süßer Kerl ..., hab noch einen anderen Mentor, Herr Doktor ..., keine Angst, werde die Kerle schon ficken, die mir in die Quere kommen wollen ..., die werden mir aus der Hand fressen, sie wissen es nur noch nicht ..., bing ..., zwölfter Stock, oh Mann, ist das ein geiles Gefühl ..., irgendwann ein eigenes Büro hier oben. Habe auch eine Überraschung für dich, mein hübscher Bernd. --

*

Samstag, 3. September gegen 9 Uhr:

Na, da bin ich ja mal gespannt, denke ich bei mir und betätige die Klingel an Bernds Wohnungstür.

»Hallo, Laila, komm rein, ich bin gleich fertig, dann können wir los«, meint er fröhlich, als er mir die Tür öffnet. Er wirkt dabei aufgeregt, etwas zerfahren, drückt mich kurz an sich und gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Ich trete ins Wohnzimmer.

»Was geht denn mit dir ab«, stelle ich erstaunt fest, als ich sein Outfit betrachte und weitere Lederbekleidung auf einem Sessel entdecke.

»Sturmhaube, ein Halsschutz, damit du mir keine Erkältung bekommst, Nierenschutz, Lederjacke, Helm, Handschuhe, dürfte dir alles passen -- du hast echt tolle Stiefel an. Perfekt.«

»Du hast ein Moped?«, frotzele ich. Bernd lacht mir zu. »Ja, hab ich, eines mit einem kleinen Hänger am Gepäckträger ..., da kommst du dann rein. Schon mal eine Motorradtour gemacht?« -- »Nein. Du willst also mit mir einen Ausritt machen?« -- »Ja. Übrigens ein interessanter Vergleich. Immer der Reihe nach, Süße. Die Lederjacke kannst du über dein Jeansjäckchen anziehen, probiere sie mal über. Klasse, passt wie angegossen. Schön bis nach oben zuziehen, den Gürtel ruhig eng -- bist ein geiles Huhn, Laila -- der Helm passt dir sicher auch. So, auf geht's, das Pferd wird gesattelt«, meint er vergnügt.

Bernd schaut mich mysteriös an.

»Na, da bin ich ja mal gespannt, wo es hingeht, Bernd.« -- »Darfst du sein. Das Wetter ist ideal für eine Tour, nicht zu kalt, nicht zu warm. Kaum Wolken am Himmel. Was wollen wir mehr?« -- »Wo steht denn dein Pferd?« -- »In der Tiefgarage.« -- »Da bin ich ja mal gespannt.«

Bernd zieht die Motorradplane beiseite. »Ist sie nicht hübsch?«

»Wow ..., heiß ..., schöne Maschine, schwarz, so viel Chrom ..., fettes Teil. Wie ich sehe, bist du ja auch ein Junge, steht zumindest auf dem Tank, Bernd. Von wegen: Sie. Jetzt verstehe ich, warum du bi bist.«

Bernd lacht, schaut mich an, gibt mir einen zärtlichen Kuss. »Du bist süß, Schönheit, hab mich die ganze Woche auf dich gefreut.« -- »So, hast du das?, aber die Ruhe hat mir recht gut getan«, säusele ich leise, »brennt nicht mehr so doll, juckt nur noch.« Bernd haucht mir ein Lächeln zu, schaut mich sinnlich an.

»So, jetzt geht die Post ab mit uns. Auf ins Vergnügen«, lässt er geheimnisvoll durchblicken und zieht sich Sturmhaube und Helm über. »Aber bitte nicht zu schnell, Bernd.« -- »Keine Angst, du sollst es ja genießen.« -- Deine Handtasche packen wir in eine Satteltasche -- warte ich helfe dir mit dem Helm.«

Bernd startet den Motor, dreht kurz am Gasgriff. Dumpfes Getöse schallt durch die Tiefgarage, geht danach in ein sattes Blubbern über.

»Halte dich an mir fest, und bleib ganz locker, leg dich mit in die Kurven. Man musst Eins werden mit der Maschine, verstehst du. Du wirst schnell ein Gefühl dafür bekommen. Ein geiles Gefühl, glaub mir, macht süchtig!« -- »Wohin fahren wir?«, rufe ich ihm zu. »Wohin? Wir fahren, weil wir es brauchen, Laila! Das ist unser Ziel! Wir werden ein paar Freunde von mir treffen! Gegen Mittag -- zum Essen! Aber vorher gibt es was Fettes zwischen die Beine

Nach einer Weile entspanne ich mich, fühle mich mit Bernd sicher, genieße die Fahrt, lege mich mit ihm in die engen Kurven der Landstraßen. Sie führen durch hüglige Landschaft, zwischen weiten Feldern, dann immer höher durch dichte Wälder. Es ist ein überwältigendes Gefühl, die schwere Maschine zu hören, sie zu fühlen, besonders, wenn er aus den Kurven heraus beschleunigt, mich dabei an Bernd festhalten zu müssen. Dabei gelassen sein zu können, weil ich schnell das Gefühl habe, dass er ein sicherer Fahrer ist. Mir nichts beweisen will, mich vorsichtig an Grenzen heranführt. Ich freue mich auf das, was auf uns zukommt. Nicht allein, weil ich hoch genug sitze, den Überblick habe, sehe, was für eine Kurve wir als nächste anvisieren, in die wir uns hineinlegen müssen, egal, wie eng sie auch sein mag. Ich genieße es, weil ich mich tatsächlich frei fühle, mit ihm nirgendwo ankommen möchte. Zum ersten Mal fühle ich mich mehr als guten Mutes. Ich bin glücklich. Koste diesen Zustand aus. Eine gewisse Angst vor Enttäuschung fährt mit. Ich will nicht nur diesen Moment mit ihm genießen, in der Hoffnung, mein Gefühl in mir möge sich bestätigen: Dass er es ernst mit mir meint.

Bernd verlässt die Straße, die durch die Wälder führt und rollt auf den Parkplatz eines kleinen Restaurants zu, das eine Anlaufstelle für Motorradfahrer zu sein scheint. Er stellt den Motor aus. Ich steige ab, ziehe mir Helm und Sturmhaube vom Kopf, mache mir die Haare zurecht, während Bernd die Maschine auf den Seitenständer abstellt. Er schaut mich an, als er seinen Helm an den Lenker hängt. Bernd kommt auf mich zu, drückt mir einen festen Kuss auf den Mund, schaut mir in die Augen und strahlt mich an.

»Du bist eine heiße Bikerbraut.« -- »War das gerade der Segen zu meiner Taufe?« -- »Ja, du hast es wirklich schnell heraus gehabt und dich immer schön mit in die Kurven gelegt.« -- »Hab mich bei dir auch sicher gefühlt, obwohl du manchmal extrem tief in die Kurven gegangen bist, mein Lieber.« Bernd lächelt mich an. »Ja, Hübsche ..., dir sicher sein -- das darfst du dich bei mir. Laila, du weißt doch: Bist mir heilig ..., verlass dich darauf.« -- »Wolltest heute mal bei mir Gummi-geben, was? Musst du nicht. Ich weiß immer, worauf und mit wem ich mich einlassen kann« -- »Du bist einfach unschlagbar, mein Mädchen«, murmelt er vergnügt und schaut mir selig in die Augen.

»Komm, Laila, lass uns was trinken -- essen werden wir später, in Ordnung? Oder hast du Hunger?« -- »Noch nicht, obwohl es hier ja lecker riecht, aber etwas trinken ist eine gute Idee.« -- »Ja, riecht lecker hier, die haben einen großen Holzkohlegrill draußen im Biergarten stehen. Na, dann komm, wir haben Glück, noch nicht viel los hier, da hinten ist noch ein Tisch frei.« -- »Treffen wir deine Freunde hier?« -- »Nein, ich dachte, wir machen einen kurzen Zwischenstopp, bis zum Roadhouse fahren wir noch eine gute dreiviertel Stunde. Ist erst kurz nach zehn, wir haben genügend Zeit.«

»Was möchtest du trinken, Laila?.« -- »Mineralwasser.« -- »Gut, das nehme ich auch, setze dich an den Tisch, ich hole die Getränke -- hier ist Selbstbedienung.« Bernd geht rüber an den Ausschank, derweil ich mich an den Tisch setze. Ich betrachte ihn aus der Entfernung, während er bestellt.

-- Süßer Bengel, bist auf einer harten Tour. Kratzbürste ..., hast dir einen Dreitagesbart wachsen lassen. In dieser Montur, dazu unrasiert, hätte ich dich vielleicht abblitzen lassen -- oder auch nicht. Vielleicht sollte ich mir mal einen Igel wachsen lassen. Was er wohl dazu sagen würde, lache ich in mich hinein. Hmm ..., du siehst mit Bart und in deiner Montur ziemlich rüde aus ..., aber bitte keine Intimbehaarung, Bernd, kommt nicht in die Tüte. Muss wohl mal nachschauen -- mein lieber Mann, es kribbelt immer noch in meinem Hintern ..., aber diesmal von dem fetten Teil auf zwei Rädern. -- Ja, du bist ein Stratege, Bernd. War mir von Anfang an klar. Welche Frau würde nicht auf dich warten. Du weißt das ganz genau. Aber ich weiß auch, dass du dir bei mir unsicher warst, süßer Bengel. Gewinne mehr und mehr den Eindruck, du meinst es ernst mit mir, willst mich nicht enttäuschen ..., so, wie du mich gerade angeschaut hast. Keine Angst, mein Schatz, ich will es auch nicht. --

»Bitteschön, eisgekühltes Mineralwasser für die heiße Dame in Leder.« -- »Ja, Leder steht mir gut.« -- »Auf jeden Fall!«, bestätigt er, während er mir mein Glas reicht. Ich nehme einen kräftigen Schluck. »Mal schauen, wen wir alles treffen. Sven und Janette sind auf jeden Fall da.« -- »Gute Freunde von dir?« -- »Ja, sehr enge Freunde, kenne sie schon seit Jahren. Die beiden sind unkompliziert, du wirst dich mit ihnen schnell anfreunden, da bin ich mir sicher. Sven ist 29 und Janette 27 Jahre alt -- seit 6 Jahren zusammen, aber nicht verheiratet.«

»Was machen die beiden beruflich?« -- »Sven ist Trucker von Beruf, der fährt mit seinem Brummi durch halb Europa. Janette arbeitet als Masseurin in einer Kurklinik -- nein, Medizinische Bademeisterin, heißt das korrekt -- auf diese Berufsbezeichnung legt sie allergrößten Wert, obwohl Sven das manchmal anders sieht, wenn sie ihn mit ihren Händen bearbeitet«, meint Bernd augenzwinkernd, was mich zum Lachen bringt.

»Ja, so eine Massage kann sehr intensiv sein und ist sehr wohltuend für die verhärtete Muskulatur. Danach ist man meist völlig entspannt. Es kommt aber wohl darauf an, was man für eine Erwartungshaltung dabei einnimmt«, deute ich mit fragenden Unterton an, schaue ihm frech ins Gesicht und lecke mir dir Oberlippe. Bernd räuspert sich und beugt sich über den Tisch. -- »Dazu sollte man sich viel Zeit nehmen, wenn so eine Massage sowohl intensiv, als auch entspannend wirken soll«, säuselt er mir zu -- »So, meinst du ..., wirklich gut scheint mir so was erst zu sein, wenn man sich hinterher viel Zeit zum Entspannen nehmen muss. Kommt dabei auf den Masseur an.« -- »Hinterher? Muss? Was wird das gerade, Laila?« -- »Nichts ..., nur so. Hat Sven auch so eine Maschine wie du?« -- »Ja, ein anderes Modell, ebenso schön ..., wie alle, denke ich.« -- »Ja, die Motorräder sind Kult, was Besonderes. Machen wir später mit den Beiden eine Tour?« -- »Vielleicht. Ich weiß nicht, was sie noch vor haben.« -- »Welche Uhrzeit hast du mit ihnen ausgemacht?« -- »Keine genaue, so gegen 13 Uhr.«

Ich nippe an meinem Glas und schaue Bernd an.

»Dann haben wir ja noch reichlich Zeit.« -- »Ja, wollte dir bis dahin die Gegend zeigen. Kommen noch schöne Streckenabschnitte, geht eigentlich jetzt erst richtig los, reichlich enge Kurven. Es gibt hier auch schöne Aussichtspunkte, an denen man kurz anhalten kann, Schatz.« -- »Klingt gut. Kribbelt nach einer Weile auch ziemlich im Hintern, wenn man so lange auf deiner Maschine sitzt.« -- »Besonders, wenn ich in einen niedrigen Gang schalte, um aus der Kurve heraus lang und satt zu beschleunigen. Kommt dann richtig gut, nicht wahr?«

Ich muss grinsen und fahre mit meinen Fingern an meinem Glas entlang. »Ja, das sind schöne Aussichten für meine Erwartungen.« -- »Aha, verstehe, mein Schatz.« -- »Solltest dir auf den nächsten Kilometern etwas einfallen lassen, Bernd. Eine schöne Aussicht zum Beispiel.« -- »So böse meint es meine Fat-Boy mit deinem Popo? Ich hab auch schon eine Idee, Laila!« -- »Ja ..., das ist der Unterschied zwischen uns beiden, Herr Architekt: Während du theoretisierst und dir was ausmalst, bin ich schon konstruktiv«, erwidere ich, wobei ich unter dem Tisch mit dem Fußspann an seinem Unterschenkel hinauf gleite. Bernd grinst. »Na, dann lass uns wieder den Bock besteigen und dein Projekt praktisch angehen.«