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Totem 03

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Bernd schaut mich bekümmert an, hakt aber nicht nach.

»Könnte wirklich spannend werden mit uns«, sinniert Bernd halblaut vor sich hin. »Irgendwann werden wir uns nicht mehr darum herumdrücken können und unserem Umfeld bezüglich unserer Beziehung reinen Wein einschenken müssen. Wir müssen aber unter allen Umständen die Sache kontrolliert in der Hand behalten, und vor allem darauf acht geben, niemandem zu begegnen, der auch nur ansatzweise ahnen könnte, welcher Leidenschaft wir in unserem Privatleben nachgehen, Laila. Ich bin einmal in eine solch brenzlige Situation geraten. Will ich nicht noch einmal erleben«, wendet er sich mit todernstem Gesichtsausdruck an mich. »Wir müssen beide immer ein wachsames Auge darauf haben, Schatz. Nicht, dass irgendwann dein Chef in Unterhosen vor dir steht«, lacht Bernd amüsiert auf.

»Gott bewahre, das will ich mir erst gar nicht vorstellen!«

»Solltest du aber, das hilft, Laila.«

»Ich schicke ihn dann einfach zu dir, Bernd.«

Wir lachen beide lauthals auf, wobei Bernd meine Hand los lässt und über den Stoff meines Mantels streicht.

»Wunderschöner Mantel, Laila. Sehr stilvoll. Äußerst elegant. Er passt zu dir.«

»Danke. Ja, finde ich auch, er gefiel mir auf Anhieb.«

»Was trägst du darunter?«

»Du hast mir ja keinen Tipp gegeben«, lache ich ihm zu. »Na ja, ich wusste daher nicht so recht, was ich zu unserem Treffen bei Susanne und Stefan anziehen sollte. Ich habe mich für einen eher klassischen Bürolook entschieden. Das geht eigentlich immer. Allerdings ein wenig zu sexy in der Aufmachung, um so auf der Arbeit zu erscheinen«, erläutere ich.

»Die Stiefel mit den dünnen hohen Absätzen würde ich im Büro nicht tragen und der Rock ist auch zu gewagt, das heißt: Er ist zu knapp. So ein Outfit sieht man bei uns nicht gern. Ein Hosenanzug wird bei mir wohl auch bald fällig werden. Andererseits kann ein dezent gesetzter Blickfang zu einem positiven Geschäftsabschluss beitragen«, füge ich verschmitzt hinzu, strecke meine Beine aus, öffne die Gürtelschnalle, knöpfe den Mantel auf und ziehe ihn beiseite. »Das Jackett und die seidenmatte Bluse sind klassisch dezent. Die Oberweite wirkt unter der Bluse recht unaufdringlich. Der BH ist dagegen zu transparent, da kann man meine dunklen Vorhöfe und Nippel erkennen, je nachdem, wie das Licht auf die Bluse fällt.«

Bernd legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und fühlt über das Nylon.

»Du siehst wirklich schick und heiß aus in dieser Aufmachung. Dazu die wunderschöne, neue Frisur. Bei deinem Anblickt schießt jedem Kerl sofort der Saft in die Eier«, meint er kess und schaut mich mit neutraler Miene an. »Trägst du ein Höschen?«

»So, tut er das?«, antworte ich ihm lakonisch. »Ja, ich trage ein Höschen, aber kein besonders ausgefallenes, ein eher braves. Wollte erst einen Tanga anziehen, hab mich aber für ein knappes, bescheidenes, schwarzes Panty entschieden. Ist aber im Schritt so durchsichtig wie mein BH, Bernd. Ich würde es dir ja gerne zeigen, aber den engen Rock bekomme ich jetzt nicht so weit nach oben gezogen.«

»Bescheiden? Süße, mir reicht schon die Vorstellung«, kommentiert Bernd sichtlich angetan.

»Kann ich durchaus nachvollziehen. Mir übrigens auch, was den Saft angeht.«

Bernd lacht mir vergnügt zu. »Du verstehst es immer wieder, mich mit deinen Anspielungen zu beeindrucken, mir wird ganz heiß«, meint er sanft und schaut mich abwartend an, während ich nach vorn schaue, für einen Moment ins Nachsinnen komme.

-- Ja, er ist von mir überrascht, ist gespannt, aufgeregt. Bernds Wangen glühen schon die ganze Fahrt über. Ja, schau mich ruhig immer wieder an, mein Liebling. Tut mir ja leid, Süßer, dass es in den letzten 14 Tagen nur zum Telefonieren und ein paar kurzen Treffen zwischen uns reichte. Ist mir klar, dass du Entzugserscheinungen hast, bis in die Haarspitzen geil auf mich bist. Besonders jetzt, wo du mich so verwandelt siehst. Es geht mir nicht viel anders als dir. Aber es geht mir heute nicht allein um dich, Bernd. Bin gespannt, wie ich auf Susanne und Stefan wirke. Ich ziehe mein Ding durch. Sie werden alle mehr bekommen, als sie von mir erwarten dürften. Ja, wartet ab, ihr werdet euch glücklich schätzen. Hängt nicht allein von euch ab.

Nicht erst während der Fahrt beginne ich mich zu fragen, was mich in den Augen einer Frau attraktiv macht, sie anregen könnte, mit mir schlafen zu wollen, mit mir Sex zu haben. Ich denke seit Tagen an sie, weiß nicht, wie es sich anbahnen, es sich für mich anfühlen, der Sex mit ihr ablaufen wird. Was mit einem Mann geht, funktioniert auch mit einer Frau. Du bist dir im Grunde aber unsicher, Laila. Macht nichts. Ich werde es darauf ankommen lassen. Es gibt keinen Grund, dir ins Höschen zu machen. Du kannst entspannt sein, weil du weißt, dass weder Yvonne, noch sonst jemand etwas von dir erwartet, wozu du selbst nicht bereit bist.

Was mich nervös werden lässt, ist meine Entschlossenheit, mir selbst meine Fragen zu beantworten, indem ich meinen Gefühlen, meinen Fantasien widerspruchslos nachgebe. Du musst das einfach so hinnehmen, kannst nicht aus deiner Haut. Ein Gefühl kann täuschen. Aber du weißt: In Yvonne täuschst du dich nicht und sie sich nicht in mir. Ist so. Du bist heiß auf sie, hast dich im Grunde entschieden. Ich werde sie anmachen. Ich will diese Frau, sie und mich dabei erleben -- ihre Hände, ihren Mund. Ich will sie nackt sehen, ihre Brüste, ihre Muschi, sie fühlen, schmecken und den Duft ihres Körpers in mir aufnehmen. Ja, sie ist reizend, knackig gebaut, ganz sicher ist sie das, werde sie fühlen lassen, was sie für mich ist. Hab das noch nie gemacht, eine fremde Frau verführt -- mich von einer verführen lassen. Führt kein Weg dran vorbei. Ist schon so lange her mit einer Frau. Heftig, aber zu kurz. Es ist anders mit ihr, ja, das wird es gewiss sein. Aber ich will es so. Ich will es wieder. Vielleicht passiert mehr mit ihr. Ich mag sie. Beruht auf Gegenseitigkeit. Ja, es geht mehr. Leidenschaftlicher Sex. Sie ist jedenfalls bi, und ich -- ich bin flexibel. Ich werde das Richtige tun. --

Ich höre Bernds Stimme.

»Entschuldige, Bernd. Was sagtest du?«

»Ich sagte: Bei euch im Büro gibt es sicher einige Männer, die du in besonderer Weise beeindruckst. Nicht nur mit deinem aufgeweckten Verstand -- lass mal etwas hören, ist dann nicht so langweilig.«

»Das zielt nicht nur in meine Richtung.«

»Ach, ja? Der kleinen, süßen Kathi geht es wohl auch so, oder zielt deine Antwort auf was anderes ab?«, erwidert Bernd amüsiert und bringt mich zum Grinsen.

»Verstehe. Du willst also was von mir hören? Wenn dich das anmacht, dir dabei der Saft in die Eier schießt, du dir vielleicht in Gedanken einen runter holen willst? Von mir aus tue dir keinen Zwang an, wenn du es nicht mehr aushalten kannst. Aber lass bitte eine Hand fest am Steuer. Ich lege jedenfalls keine Hand an, während du am Steuer sitzt -- will ja heute noch heile ankommen.«

»Keine Angst. Lass mal was hören, Schatz. Die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit.«

-- O. K., Bernd, ich soll dir meine Seele ausschütten. Macht dich heiß. Mich allerdings auch. --

»Bei uns auf der Büroetage -- es ist ein Großraumbüro -- gibt es durchaus attraktive Männer in meinem Alter. Aber auch ältere, die in ihrem schicken Anzug eine recht gute Figur abgeben, mein lieber Bernd, und nicht abgeneigt wären, wenn ich für sie den Rock heben würde. Mir ist schon klar, dass der eine oder andere sich meinetwegen einen runter holt, oder beim Ficken mit seiner Liebsten an mich denkt.«

»Aber: Wo man isst, soll man ja bekanntlich nicht scheißen. Ich werde den Teufel tun und mich mit jemanden von der Arbeit einlassen, obwohl ich mich von dem einen oder anderen anstandslos auf dem Schreibtisch durchficken lassen oder ihm auf der Toilette den Schwanz lutschen würde. Ich bin halt auch nur ein Mensch. Kann ich nichts gegen machen, Bernd. -- Ja, es stimmt, selbst auf der Arbeit, wo ich mich doch auf ganz andere Dinge konzentrieren müsste, juckt mir ab und zu mein Fötzchen. Schon in der Schule hab ich am Füller gekaut oder gelutscht, dabei nicht etwa an die Tafel geschaut, sondern in die Runde meiner Mitschüler und an die Tinte gedacht. Ich habe halt so meine süßen Fantasien, die ich später teilweise ausgelebt habe. Aber es gibt auch andere, weniger süße, die ich noch ausleben will. Darunter sind wirklich ganz schreckliche, Bernd«, referiere ich, gebe mich bewusst emotionslos, lasse es jedoch unterschwellig lasziv klingen und schaue Bernd provokant an.

Bernd registriert meinen Blick, fühlt sich mit seinem erwartungsvollen Grinsen im Gesicht von mir anscheinend gut unterhalten, erwidert aber nichts.

-- Warte nur ab, Hübscher. Du kriegst es von mir durch die Blume gesagt. Ich bin gespannt, ob du es schnallst, mein süßer Schuhfetischist. Ja, du willst mich einwickeln, Bernd. Allerdings wirst du das. Ich bin gespannt, wie es sich anfühlen wird. --

»In unserem Büro gibt es zum Beispiel einen Kerl, der für sein Alter noch recht gut aussieht«, fahre ich fort. »Er ist jedoch charakterlich ein klassisches Arschloch. Der Typ erwartet von manchen Frischlingen Leistungen und Ergebnisse, die er selbst nicht erfüllen kann. Der Mistkerl lässt sie dann in seinem Glaskäfig stramm stehen, wenn ein solches Szenarium zwangsläufig eintritt, jemand in seinen Augen großen Mist gebaut hat.«

Bernd verringert das Tempo und hört mir aufmerksam zu.

»Er vergisst es dann nie, so einen Vorfall öffentlich breit zu treten, indem er sein Opfer und das Ergebnis seiner Bemühungen, als ein schlechtes Beispiel vorzuführen. Was ich von so einem Typen halte -- der sich übrigens in Sachen Portfoliomanagement und Erziehungsmethoden gegenüber seinen Mitarbeitern für einen erstklassigen Abteilungsleiter hält -- muss ich dir nicht sagen. Bei mir hält er sich allerdings zurück. Ich biete ihm keine Angriffsfläche. Ich denke manchmal, er hat schiss vor mir. Er sucht bei mir verzweifelt nach einer Schwachstelle, schaut oft zu mir rüber, beobachtet meine Aktivitäten an meinem Computer parallel auf seinem Bildschirm und weiß sich keinen Rat, wie er die Nuss knacken könnte. Ich weiß, dass er sich manchmal an meinem Schreibtisch begibt, wenn ich in der Kantine bin. Hab mir schon mal überlegt, ein getragenes, schmieriges Höschen in einer Schublade für ihn da zu lassen. Ich denke, der ist so ein Typ, der hinter dichten Büschen sein Unwesen treibt und in seiner Not alte Frauen vom Fahrrad zieht, um am Sattel zu riechen.«

Bernd lacht vergnügt auf und schaut mich an.

»Bernd, jetzt mal im Ernst: Manchmal stelle ich mir vor, der Großkotz käme zu mir an den Schreibtisch, holte seinen Zwerg aus der Hose, um sich von mir einen Riesen blasen zu lassen, weil er davon ausgeht, dass ich das nicht nur hervorragend kann, sondern auch gerne für ihn mache, ihn auch darin garantiert nicht enttäuschen werde. Der ist hoffnungslos in mich verliebt.«

Bernd lacht wieder herzhaft auf.

»Vielleicht ist sein bösartiges Verhalten ja auch nur Ausdruck seiner Hilflosigkeit«, fahre ich fort, »oder eher: Die seiner geliebten Frau. Ich würde den Beiden gerne mal beim Sex zusehen und ihr Hilfestellung geben, wie und womit sie ihn am besten bestrafen kann. Der Kerl sucht nicht nur nach Opfern, der legt es in Wahrheit darauf an, selbst zu einem gemacht zu werden, verstehst du, was ich meine, Bernd?«

Bernd lächelt mir erwartungsvoll zu.

»Ich glaube, der hat noch nie einen richtigen Orgasmus gehabt« hebe ich konstatierend an. »Jedenfalls keinen, den dieser Masochist sich so sehnlichst wünscht -- bei dem er Blut und Wasser schwitzt. Irgendwie macht mich der Gedanke geil, sobald dieser Dödel zu mir rüber schaut oder mir anderswo über den Weg läuft. Wenn er mit mir allein im Fahrstuhl ist, sagt er keinen einzigen Ton und starrt nur vor sich hin. Kommt er zu mir an den Schreibtisch, labert er mich mit irgendeinem Mist voll. -- Ja, Bernd, wenn du die Wahrheit hören willst: Hin und wieder hab ich so ein Bedürfnis, Typen wie diesen, die Eier lang zu ziehen. Ich würde auch nicht davor zurückschrecken, mich von solchen Typen anfassen zu lassen oder ihre Schwänze zu lutschen. Ich weiß genau, Bernd, ich bin ihnen über, selbst dann, wenn sie das mit mir anders zu erleben glauben. Vielleicht bin ich diesem Kerl in seinen Absichten gar nicht so unähnlich, allerdings halte ich mich nicht für ein Möchtegern«, füge ich nachdrücklich hinzu. »Natürlich spreche ich de facto von mehreren Kerlen, Bernd, die mich selbstverständlich nicht kennen«, setze ich nonchalant an. »Dazu dürfte doch ein freizügiges, sparsames Bürooutfit reichen: Schwarze Schnürstiefel oder Pumps und eine billige Netzstrumpfhose, darüber lediglich einen langen schwarzen Mantel. Da ist Mann schnell dabei, meinst du nicht auch, Bernd?«

Bernd nickt mir zu.

»Ich erinnere mich, Laila. Diesen Gedanken hattest du schon mal anklingen lassen«, erwidert er nachdenklich. »Die Sache mit den Spielern unter der Dusche, als du noch im Volleyballverein gespielt hast und bei unserem Waldspaziergang«, lächelt er. »Ich denke darüber nach, Laila. Wenn dir danach sein sollte, fahren wir mal Abends raus. Darfst dabei nicht wählerisch sein, ist dir wohl klar -- willst du wohl auch nicht sein, denn ich gehe mal davon aus, dass es genau das ist, was dir dabei den Kick gibt, wenn ich dich richtig verstanden habe«, hebt er betonend an.

»Ja, du siehst das richtig. Worüber ich mir allerdings Gedanken mache, ist der nackte Umstand, mir bei schlechtem herbstlichem Wetter -- was ja bald zu erwarten ist -- einen Schnupfen zu holen. Was die anderen Rotznasen angeht, dafür gibt es ja Kondome.«

Bernd lacht, setzt den Blinker, lenkt den Wagen auf einen kleinen Rastplatz, parkt, stellt den Motor aus und schaut mich an.

»Wir können ja mal einen Testlauf starten. Du wirst dir denken können, dass sie bei deinem Anblick Schlange stehen werden.«

Bernd klingt ein wenig besorgt.

»Wenn du den Eindruck gewinnen solltest, dass es mir zu viel sein könnte, wirst du schon die nötigen Grenzen ziehen wollen. Nicht wahr, Bernd, daran denkst du doch jetzt?«

Bernd schaut mich einen Augenblick mit nachdenklicher Miene an, da er wohl spürt, dass es mir damit Ernst ist und zugleich einen Vorwurf heraushört.

»Du solltest zunächst einmal dieses Wochenende abwarten, Laila. Ich meine, es kommen da genügend neue Eindrücke auf dich zu.«

»Dein beschwichtigender Tonfall gefällt mir nicht. -- Hör mir mal zu: Ich greife nicht zu weit vor, Bernd. Ich kenne meine Grenzen. Ich habe einfach Lust darauf, und mit dir zusammen habe ich keine Bedenken. Du solltest dir deine liebevolle Zurückhaltung bei mir endlich abgewöhnen. Von wegen: Mir zu viel werden könnte. Wir haben darüber gesprochen, und ich will dich nicht immer daran erinnern müssen. Ich kann nur hoffen, dass du zukünftig von dir aus kreativer wirst. Das ist meine letzte Ansage an dich diesbezüglich. Verstanden?«, gebe ich ihm in harschem Tonfall und mit strenger Miene zu verstehen. »Wir unterhalten uns schon seit Tagen darüber. Ich bin ab und an verdammt geil auf so etwas, Bernd. Ich habe meine Vorstellung. Es würde mich freuen, wenn du auf meine Bedürfnisse eingehen würdest. Sollte dich deine Liebe zu mir davon abhalten, dann besteht ernsthaft Redebedarf. Ich dachte, wir seien mit dem Thema durch«, füge ich verärgert hinzu, bemerke zugleich, dass ihn das sichtlich trifft und nehme mich zurück. »Was dieses Wochenende angeht, Bernd, mein süßer Bengel: Ich werde niemanden enttäuschen, schon gar nicht mich selbst, egal was kommen mag«, setzte ich sanft hinzu und gebe Bernd einen versöhnlichen Kuss auf die Stirn.

Bernd schaut mich erstaunt und zugleich betroffen an.

»Süßer, ja, ich bin nervös, aber nicht, weil ich mich vor etwas zu fürchten hätte. Ich freue mich darauf, einen weiteren Schritt zu machen und zwar: Mit dir, Bernd. Außerdem weiß ich ja, wen ich an diesem Wochenende -- bis auf ein paar Ausnahmen -- zu erwarten habe. Darauf freue ich mich. Ich male mir meine Fantasien aus, denke dabei an die Zukunft und ich bin gewiss keine Traumtänzerin. Schatz, wenn ich kein gutes Gefühl bei alldem hätte, dann säße dein Mädchen nicht mit einer gefühlt pitschnassen Möse, die ihr seit geschlagenen 14 Tagen in einer Tour juckt, neben dir. Ich stürze mich nicht blauäugig in ein Abenteuer und bin deshalb nervös oder verängstigt, Bernd: Ich bin alles andere als ein unbedarftes, unreifes Mädchen. Ich bin keine gewöhnliche Büroschlampe, sondern eine Frau mit Stil, die hin und wieder, schlicht und einfach geil ist, Die nicht nur an solchen geplanten Wochenenden manierlich und ausgiebig ihren Spaß haben will. Ich kann sehr impulsiv und spontan sein, Bernd, und ich erhoffe mir bei dir in Zukunft eine gewisse Unbekümmertheit. Erinnere dich: Du hast mir das in unseren Gesprächen selbst so zu verstehen gegeben. Also hadere jetzt nicht mit deinen Gefühlen. Ich liebe dich, und ich weiß, dass du mich liebst. Übe dich mir gegenüber in Gelassenheit. Es ist alles gut, mein Schatz.«

Bernd schaut mich beeindruckt an.

»Na dann, Laila, ich hab verstanden«, meint er, wirkt wegen meiner Schelte sichtlich geknickt, kann sich aber ein Lächeln nicht verkneifen.

»Ich muss mal für große Jungs. Was ist mit dir, Frau mit Stil? Bis zu unserer Ankunft kommt kein Rastplatz mehr, auf dem es eine Toilette gibt.«

Ich schmunzele.

»Ja, Liebling. Ich hab zwar noch nicht das Gefühl zu müssen, aber es wird mir nicht schaden, es trotzdem zu versuchen -- wenn du es von mir willst

Bernd lächelt mich wegen meiner spitzfindigen Bemerkung an und greift nach dem Türöffner.

»Soll ich ohne mein Höschen wieder zu dir ins Auto steigen, oder es doch lieber anbehalten, na, was meinst du, mein Schatz?«, raune ich ihm zu.

Bernd hält inne und schaut mich an. »Ich denke, du willst unbeschadet am Ziel ankommen?«

»Wenn du dich beim Autofahren nicht sicher fühlst, mein Lieber, dann können wir auch die Plätze tauschen. Allerdings solltest du dann keinen Slip tragen. Ich bin eine geübte Autofahrerin und hab eine sichere Hand beim Einparken. Das mache ich mit links. Ist ja erst recht keine Kunst, wenn man einen Wagen mit Automatik fährt. Da hab ich die rechte Hand ganz locker frei. Wenn mir langweilig ist, Bernd, stecke ich mir nicht nur einen Stift in den Mund und schaue in die Runde. Ich spiele auch gerne mit so etwas zwischen den Fingern. Ist so eine lästige Angewohnheit von mir. Auf der Autobahn ist eh nicht viel los und ich bleibe auf der gemütlichen, rechten Spur. Du kannst es dir mit deinem Zwerg eine Weile bequem machen, während ich das Steuer in die Hand nehme. Würde mir Spaß machen, einem auf dem hohen Ross sitzendem, arrogantem Blödmann, die Eier zu kraulen, in die ihm der Saft geschossen ist. Wäre schön, wenn du mir darin vertrauensvoll entgegenkommen würdest. Hinterher wechseln wir wieder die Plätze. Soviel Zeit haben wir doch? Was meinst du, erlaubst du es mir?«

Bernd zieht den Schlüssel ab, grient und hält ihn mir hin. »Autorisierung erteilt und du wirst ohne dein Höschen zu tragen, wieder ins Auto einsteigen.«

Nach kurzer Pause setzten wir unsere Fahrt fort.

»Sich die Beine ein wenig zu vertreten, tat ganz gut, Schatz. Ich glaube, ich hatte mir die neuen Stiefel zu fest geschnürt. Hab sie etwas gelöst. Jedenfalls ist es jetzt besser. Du hast dich übrigens auch sehr schick gemacht, Bernd. Blankpolierte Halbschuhe, dunkle Anzughose, blaues Flanellhemd und ein lässiges Jackett darüber. Steht dir gut.«

»Wollte erst eine Jeans anziehen. Aber ich fühle mich in diesen Hosen einfach besser. Ist reine Gewohnheit bei mir. Laufe im Büro generell und zwangsläufig auch auf den Baustellen in solchen Sachen herum. Ist bei uns ebenfalls eine Stilfrage und nicht unwichtig in meinem Kundenkreis. Habe oft mit renommierten Kunden zu tun, die das von mir erwarten. Trage aber ab und an eine gute Jeans zum Jackett, wenn es nicht so formell zugeht.«