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„Vielen Dank."

„Ich werde Sie über meinen Entschluss wissen lassen, rufen Sie mich nicht an."

„Ich werde warten."

„Gut."

In der Leitung klickte es, Frau Wantia hatte aufgelegt.

Irene war ratlos.

In den letzten Tagen hatte sie immer wieder an das Treffen in ihrem Haus gedacht. Die Art und Weise, wie sie behandelt worden war und dass sie dies jenseits aller Beleidigungen, die sie ertragen musste, sehr anregte.

Die nächsten Tage stellten sich als eine Tortur dar. Jeden Tag, jede Stunde, manchmal jeden Augenblick harrte sie des ersehnten Anrufes. Es wurde unerträglich.

Sie wünschte siech, dass Frau Wantia sich ihrer annahm, dass sie sich mit ihr beschäftigte, dass sie gemeinsames unternahmen, dass Frau Wantia sie so erregend abwertend behandelte, dass ...

Irene war sich immer noch nicht sicher, was das weitere Ziel war, was sie wollte, wo es hinführen sollte, aber ihr war eines gewiss geworden: Trotz aller Vorbehalte, verband sie sexuelle Phantasien mit der Lehrerin.

Sie brauchte Gewissheit. Die Schwebe, in der sie sich jedoch befand, war unerträglich. Nach dem Anruf hatte sie gedacht, dass der erlösende Anruf vielleicht noch am gleichen Abend kommen würde.

Wie lange brauchte man wohl, um zu einer Entscheidung zu kommen?

Als der Anruf am Abend nicht kam -- Irene zögerte das Zubettgehen hinaus, um ihn ja nicht zu verpassen, fragte sich immer wieder, ob man um 10 Uhr, um 11 Uhr, mitternachts noch solch einen Anruf erwarten könne.

Selbstredend schlief sie schlecht in dieser Nacht.

Am nächsten Morgen erwartete sie mit absoluter Sicherheit den Anruf - zum Frühstück, denn die Lehrerin war ja berufstätig, wie sie.

Als der Anruf nicht kam, fuhr sie in die Kanzlei und dachte, dass sie wohl in den nächsten Stunden nicht zu hoffen brauchte, da die Lehrerin zu unterrichten hatte. So begab sie sich ohne große Lust an die Arbeit, sah die Post durch, beschäftigte sich halbherzig mit einigen Akten und fühlte sich generell unzufrieden und gerädert, denn geschlafen hatte sie nicht viel.

Plötzlich schreckte sie auf.

Was wäre mit der Pause? Die Lehrerin könnte sich in der Pause melden. Sie könnte vom Lehrerzimmer aus anrufen -- nun gut, das war eher unwahrscheinlich, vielleicht aus einem leeren Klassenraum, vielleicht von sonst woher.

Fieberhaft versuchte Irene zu überlegen, wann ihre Stieftochter Pausen hatte, wann ein Anruf kommen könnte. Sie verfluchte ihre mangelnde Aufmerksamkeit, dass sie sich die Pausenzeiten nicht gemerkt hatte und versuchte nun, diese selbständig zu rekapitulieren. Wenn der Unterricht um 8 Uhr morgens begann, dann wäre die erste Pause um 9:30 Uhr. 10 oder 15 Minuten? Sie erinnerte sich dunkel, dass die Pausen nicht gleich lang waren, dass eine länger war. Welche Pause wäre sinnvoller weise wohl länger? Die erste oder die zweite?

So kam sie nicht weiter. Sie gab es auf.

Das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte.

Ihr Puls schoss vor Erwartung in die Höhe und ihre Hand flog zum Hörer.

Hastig nahm sie ab.

Ihre Rechtsanwaltsgehilfin teilte ihr irgendeine wichtige Information bezüglich eines Falles mit. Sie klang aufgeregt, die Information schien die Rechtslage in einem Fall vollkommen zu verändern. Irene nahm dies missmutig zur Kenntnis. Es war ihr in diesem Moment vollkommen egal. Sie blaffte ihre Angestellte ohne Grund an und knallte den Hörer auf. Nur weit im Hintergrund kam ihr der Gedanke, dass die Gehilfin ja nun nichts falsch gemacht hatte und eine solche Behandlung nicht verdiente, aber der Gedanke ging schnell vorüber.

Wichtiger war die Frage, ob und wie und wo die Lehrerin sie überhaupt erreichen konnte.

Irene überlegte. Sie hatte am Elternabend einige Formulare ausgefüllt. Darunter waren auch Notfalladressen, für den Fall, dass Julia während der Schulzeit etwas passieren sollte. Darunter war sowohl die Telefonnummer der Kanzlei als auch ihre Handynummer. Die Lehrerin hatte also alle Nummern, unter denen sie erreichbar war.

Sie vergewisserte sich, dass das Handy auch wirklich Empfang hatte, denn sie erinnerte sich dunkel daran, dass vor einigen Jahren einmal ein Mandant darüber geklagt hatte, dass er in ihrem Büro keinen Empfang bekam. Aber das war vor einigen Jahren gewesen und mittlerweile hatten sie ja wohl das Mobilfunknetz soweit ausgebaut, dass sich keine Funklöcher mehr in besiedelten Gebieten fanden. Auf der anderen Seite konnte man nie wissen. Es war frustrierend.

Sie stellte ihr Telefon so auf, dass sie zu jeder Zeit sehen konnte, ob sie Empfang hatte und ertappte sich dabei, dass sie ständig überprüfte, ob sich das vielleicht änderte.

Ich fange langsam an, wahnsinnig zu werden, dachte sie. Als nächstes überprüfe ich noch, ob das Handy nicht kaputt ist. Das kann ja nicht wahr sein. Ich muss das stoppen!

Drei Stunden später rief sie von ihrer Kanzlei ihr Mobiltelefon an, um zu überprüfen, ob es nicht kaputt sei.

So zog sich der Tag extrem lang hin und ihre Laune verschlechterte sich stetig.

Vermutlich würde der Anruf zuhause und nicht in der Kanzlei erfolgen, dachte die Anwältin und verabschiedete sich von der Hoffnung, sobald Antwort zu erhalten.

Dennoch schlug ihr Herz schneller, wann immer das Telefon klingelte und dennoch griff sie immer hastig zum Hörer.

Doch kein Anruf war der ersehnte.

So machte sich Irene schließlich ungehalten auf den Weg nachhause, satt von der Warterei und obwohl sie nicht noch einkaufen fuhr, wie sie das eigentlich beabsichtigt hatte, redete sie sich ein, dass der Grund dafür nicht in dem erwarteten Anruf lag.

Der Anrufbeantworter zeigte keine Nachricht, aber natürlich hätte ein Anrufer, der versuchte, sie auf diesem Apparat zu erreichen, auch auflegen können, bevor der Mechanismus das Band hätte anlaufen lassen.

Sie versuchte sich immer wieder einzureden, dass Frau Wantia es wieder probieren würde, wenn sie Irene nicht sofort an den Apparat bekäme. Ein richtiger Trost jedoch war dies nicht.

Sie ging in ihr Schlafzimmer und legte sich aufs Bett um ein wenig von dem Schlaf nachzuholen, den sie letzte Nacht versäumt hatte. Natürlich stellte sie sicher, dass das Telefon auf ihrem Nachttisch auf volle Lautstärke gestellt war und natürlich legte sie auch ihr Handy daneben.

Sie schlief wider Erwarten fest und versäumte nichts.

Als sie zwei Stunden später wieder erwachte, ging es ihr merklich besser und auch das Verlangen nach dem Anruf hatte merklich nachgelassen. Nunmehr entspannter setzte sie sich ins Wohnzimmer, entspannte bei klassischer Musik und blätterte die Magazine zur Wohngestaltung durch, die sie besorgt hatte.

Es gelang ihr recht gut, sich ab zulenken, bis sie Julia hörte, die in der Küche hantierte.

Und schon war der Teufel wieder geweckt und nagte an ihr.

Was, wenn Julia eine Nachricht hatte?

Es war unwahrscheinlich aber möglich und warum sollte sie nicht ihrer Stieftochter irgendwelche Informationen übermitteln, ohne dass Julia verstand, was diese zu bedeuten hatten.

Irene ging in die Küche.

„Wie war die Schule, Schatz?"

„Wie immer."

„Hast du viele Hausaufgaben?"

„Schon gemacht."

„Habt ihr irgendwelche Klausuren geschrieben?"

„Das Schuljahr hat gerade erst begonnen, Klausuren dauern noch."

„Sonst ist nichts passiert?"

„Was soll sonst passiert sein?"

Irene zögerte kurz.

„Hat deine Klassenlehrerin irgendwas gesagt?"

Julia blickte sie seltsam an und lächelte dann hinterhältig.

„Warum fragst du ständig nach meiner Lehrerin?"

„Ich frage nur."

„Nein, du fragst nicht nur. Irgendwas ist da und ich finde es nicht komisch. Ich will nicht, dass sich rumspricht, dass meine Stiefmutter und meine Lehrerin befreundet sind oder so."

„Was redest du da?"

Julia nahm sich einen Apfel, sah ihn sich prüfend an und sagte dann im Hinausgehen:

„Aber nach dem, was sich letztes Mal hier abgespielt hat, werdet ihr ja ohnehin keine Freundinnen."

Dann war sie verschwunden und Irene, die nicht sofort wusste, wie sie darauf reagieren sollte, ließ sie ziehen. Eigentlich sollte sie ihr dergleichen nicht durchgehen lassen und in der letzten Zeit war es schlimmer geworden, aber derzeit hatte Irene keinen Nerv, sich auch noch mit ihrer respektlosen Stieftochter auseinander zu setzen.

Es ärgerte sie zudem, dass sie nicht wusste, wie viel diese von der Szene mitbekommen hatte.

Auch am nächsten Tag erfolgte kein Anruf und besonders ärgerte Irene neben den Qualen des Wartens, dass sie sich erneut mit Julia auseinandersetzen musste oder zumindest irgendwie herausfinden musste, ob diese nicht irgendwelche Mitteilungen hatte.

Julia, die zwar keine Ahnung hatte, warum Irene sich so seltsam benahm, genoss diese Augenblicke der Aufmerksamkeit.

Die Tage vergingen und mittlerweile verzweifelte Irene an der Grausamkeit der Lehrerin, die sie so lange zappeln lies.

Konnte die Frau sich denn nicht denken, was sie anrichtete? Wie konnte man so grausam sein? Wie konnte man einem Menschen nur solche Hoffnung machen und ihn dann so erbärmlich hängen lassen? Es schockierte Irene, wie gedankenlos die junge Frau war, wie wenig sie sich scheinbar Gedanken machte, was sie angerichtet hatte. Als Lehrerin musste man doch wissen, welche Wirkung man auf Menschen hat und welche Dinge man kundtun durfte und welche nicht. Langsam entwickelte Irene einen Zorn, der unbeschreiblich stark wurde und den sie nicht mehr in Worte fassen konnte.

Schließlich kam der Anruf abends als Sie schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte.

„Sie wollen mich wiedersehen."

„Ja, auf jeden Fall."

„Nun, gut, ich komme morgen um 17 Uhr vorbei und wir sehen, wie es weitergeht. Passt Ihnen das?"

Irene musste vermutlich wieder einen Termin absagen.

„Natürlich."

„Gut. Wir sehen uns dann."

Bevor Irene noch etwas sagen konnte, hatte die Frau aufgelegt.

In jener Nacht schlief Irene nur sehr unruhig. Ein fiebriger Traum suchte sie heim. Ein Traum, der voller Bedeutung war, aber auch ein Traum, den sie nach dem Aufwachen als äußerst schmerzhaft empfand, weil sie ihn nicht zurückholen konnte, weil sie nicht wusste, was sie genau geträumt hatte. Sie wusste nur, dass sie in ihrem Leben noch nichts schöneres geträumt hatte, und dieses Wissen schmerzte ungemein.

5 Gravitation

Der Kaffee aus der Espressomaschine schmeckte wirklich besser, die gemusterten Kleider waren zwar noch nicht in der Altkleidersammlung, aber hingen im letzten Winkel ihres Kleiderschrankes. Sie hatte auch schon die Farbmuster mit der neuen Farbe für das Wohnzimmer ausgewählt, vielleicht würde ihr Gast sich dazu ja äußern. Eine neue Einrichtung für das Haus war wirklich an der Zeit. Ein neues Image war in der Tat angebracht, denn schließlich lebte Irene in Scheidung und musste sich auch in anderen Beziehungen Veränderungen stellen.

Als es an der Tür läutete, pochte erneut Irenes Herz. Doch mittlerweile hatte sie sich etwas gefasst. Der positive Anruf hatte sie etwas bestärkt in ihrer Zuversicht und so sah sie dem Treffen relativ zuversichtlich entgegen, zumal sie versucht hatte, der geäußerten Kritik gerecht zu werden und es nun besser zu machen. Zudem hatte sie den Entschluss gefasst, dass jeder weitere Kontakt mit der Lehrerin nur dann erfolgreich verlaufen könnte, wenn sie ihrem Willen folgte. So war sie gewillt, der jüngeren Frau keinen Widerstand zu bieten, wie sie es beim letzten Treffen getan hatte, als sie sich geweigert hatte, den zweiten Knopf ihrer Bluse zu öffnen.

Ihre Stimmung wankte in letzter Zeit wie ein Blatt im Wind. Bewusst war ihr dies schon, es war ihr aber auch ein Stückweit gleich.

Die öffnete voller Herzklopfen die Tür. Die jüngere Frau sah berauschend wie immer aus.

„Es freut mich sehr, Sie zu sehen. Kommen Sie bitte herein."

„Die Freude ist auf meiner Seite", erwiderte die junge Lehrerin in einem sachlichen Tonfall.

Irene war erleichtert, dass sie

Die junge Frau trat ein und wartete, bis die Gastgeberin sie in das Haus lies.

Irene führte die Frau zuversichtlich in die Küche zu der brandneuen und sündhaft teuren Espressomaschine.

„Ich hoffe, dieser Kaffee mundet Ihnen mehr."

„Das denke ich schon."

Irene war überrascht und hocherfreut, etwas positives von der jungen Lehrerin zu hören, das musste das erste Mal gewesen sein.

Freudig lächelte Irene, aber der Blick ihres Gastes blieb kühl, wenn er auch, wie Irene zu sehen glaubte, etwas weniger hart war.

Etwas später erhielt Irene ein weiteres Kompliment.

„Ich sehe, dass Sie meinen Vorschlägen, was Ihre Garderobe betrifft, nachgekommen sind. Das Kostüm steht Ihnen recht gut. Die Bluse gefällt mir besonders."

„Vielen Dank. Sie hatten ganz recht mit Ihrer Kritik."

„Aber wissen Sie, eine Kleinigkeit noch. Erinnern Sie sich daran, dass ich Ihnen vorschlug, etwas mehr Dekolletee zu zeigen?"

Irene zögerte einen Moment. Sie hatte bereits von sich aus die Bluse recht tief geknöpft. Ein weiterer Knopf würde mit Sicherheit den Blick auf ihren Büstenhalter freigeben.

„Meinen Sie wirklich?" antwortete sie, öffnete aber zugleich den Knopf, um keinen Anschein von Wiederstand zu liefern.

Nachdem der Knopf geöffnet war, drückten ihre Brüste sofort sanft den Stoff der Bluse auseinander und ein tiefer Blick auf Irenes Dekolletee eröffnete sich, zudem wurde die Innenseite ihrer Brüste offengelegt, die nunmehr nur noch durch den geschmackvollen champagnerfarbenen BH verdeckt wurden.

Irene war es etwas peinlich, sich in dieser Art zu entblößen vor ihrer Gastgeberin. Das mochte angemessen sein für ein zwanzigjähriges Mädchen, aber sicherlich nicht für eine Person in ihrer Position.

Unverholen blickte die junge Frau auf die Büste und lächelte zaghaft.

Irene lief ein Schauder über den Rücken bei diesem Blick der Zustimmung und sie konnte ein Erröten nicht verhindern.

„Sehr schön", bemerkte die Lehrerin nur.

Sie setzten sich wie gehabt ins Wohnzimmer, tranken Kaffee und Irene hatte sogar Glück mit ihrem ersten Gesprächsthema. Sie stellte ihre Überlegungen zur Neugestaltung des Wohnzimmers vor und bekam darauf sogar ein nüchternes aber dennoch konstruktives Feedback der jungen Frau, die ein Gespür für Farben und Gestaltung zu haben schien, zumindest kamen Irene die Vorschläge sehr interessant, wenn auch manchmal etwas kostspielig vor, zumindest für die Verhältnisse einer Lehrerin. Von der Aussage des letzten Treffens, dass Stil keine Frage des Geldes sei, war heute nichts mehr zu vernehmen.

„Wenn Sie wollen, sehen wir uns einige Einrichtungsgegenstände an, die in dieses Zimmer passen. Ich glaube, ich könnte mit einigen Ideen aushelfen."

„Das würde ich sehr gerne tun", antwortete Irene begierig, die damit schon das nächste Treffen vor Augen hatte und beglückt darüber, dass dieses Treffen so harmonisch ablief, dass sie den Wünschen der jungen Frau scheinbar entsprechen konnte.

Doch dann geschah etwas, das Irene aus der Bahn warf.

„Verzeihen Sie, aber hätten Sie einen Lappen, auf dem Weg hierher bin ich in einen Kaugummi getreten und nun ist mein Schuh beschmutzt. Es sieht recht hässlich aus."

Frau Wantia hatte die Beine übergeschlagen und zeigte auf ein kleines Stück Kaugummi das an der Spitze der Pumps klebte.

„Natürlich."

Dankbar der jungen Lehrerin behilflich sein zu können, stand Irene auf, ging in die Küche und holte einen alten Lappen.

Als sie zurückkam, hielt sie Irene das Stück Stoff hin.

„Bitte schön."

Unverwandt blickte die Lehrerin zuerst Irene an und dann den Lappen.

Was erwartete sie?

Das ging nun doch zu weit!

Sie konnte doch nicht ernsthaft wollen, dass Irene ihr die Schuhe säuberte. Das war eine Geste der Unterwerfung. Bettler putzen Königen die Schuhe. Irene konnte doch nicht diesen Kaugummi, den irgendein Gör im Mund gehabt und ausgespuckt hatte, diesen Kaugummi konnte doch Irene Wantia nicht vom Schuh wischen. Sie war älter, verdiente mehr, war sicherlich angesehener als eine einfache Lehrerin. Sie konnte doch nicht hier auf die Knie gehen und ihr den Dreck von den Schuhen wischen.

Entsetzt sah sie in die Augen der jüngeren Frau, die nunmehr zum ersten Mal, wie es Irene schien, ihr freundlich und aufmunternd zulächelte, ohne jedoch etwas zu sagen.

Irene war kurz davor, aufzustehen und ihren Gast des Hauses zu verweisen. Eine solche Geste ging ihr entschieden zu weit. Sie hatte ihre Kleidung den Wünschen angepasst und war auch in anderen Belangen den Anregungen der jüngeren Frau gefolgt. All das gerne, aber vor allem, weil es richtige Vorschläge waren, aber das konnte nicht richtig sein. Durch eine solche Geste würde sie sich unter der jungen Frau etablieren, sie würde sich unwiderruflich in eine Position versetzen, wie sie allenfalls eine ihrer Schülerinnen einnahm. Ja nicht einmal das. Heutzutage würde keine Schülerin mehr ihrer Lehrerin die Schuhe putzen.

Sie blickte erneut auf die junge Frau, die vor ihr saß. Sie erkannte ihre Schönheit, sie erkannte ihre Stärke, sie erkannte ihre Aura. Sie sah die streng zurückgebundenen Haare, sie sah die strengen Gesichtszüge, sie sah die unglaublich blauen Augen, sie sah die geschwungenen Lippen, sie sah die aufrechte und disziplinierte Körperhaltung.

Sie sah sich aufrichten und der jungen Frau sagend, dass dies zu weit ginge. Sie sah sie des Hauses verweisend. Sie sah sich dieses Spiel beenden.

Dann sah sie einen gelösten Knoten und die goldenen langen Haare über die Schultern wallen. Sie sah die Augen so nahe, dass sie die wunderschönen blauen Pigmente der Iris in den Farben des Meeres und des Himmels sehen konnte. Sie sah die Gesichtszüge sich erweichen wie die zarten Pinselzüge eines Renaissancemalers. Sie sah den wohlgeschwungenen roten Mund sich zart öffnen, dahinter elfenbeinweiße Zähne offenbarend. Und all dies sah sie von dem aufrechten und disziplinierten Körper ausgehend, der über ihr thronte und dem sie sich hingab.

Sie sank auf die Knie, teils aus Schwindel, teils aus freien Stücken. Die Bilder, die ihr für den Bruchteil eines Augenblicks ins Bewusstsein geschossen waren, waren die ihres Traums.

Als sie sich wieder gefangen hatten, nahm sie den Schuh der jungen Frau, der noch an ihrem Fuß steckte vorsichtig, legte die Linke an den Absatz und griff mit der Rechten leicht die Fußspitze.

Sanft begann sie mit dem Lappen über den Vorderschuh zu wischen, den Staub des Tages zu beseitigen. Dabei war sie peinlichst darauf bedacht, nicht den Fuß der jungen Frau zu berühren. Dies schien ihr nicht angebracht. Sie fühlte durch das hochwertige Leder jedoch die Zehen, die sie sanft drückte, um ihre Konturen zu erfühlen. Schließlich begann sie mit leichtem Druck über den klebrigen Kaugummi zu wischen, der sich widerspenstig zeigte und nur langsam abging.

Irene ließ nicht nach in ihren Bemühungen und konzentrierte voll auf die Beseitigung des Makels.

Ihr wurde gewahr, dass sie so vor der Lehrerin kniend mit halb offener Bluse einen tiefen Einblick auf ihren Oberkörper gewährte und ihr kam nicht der Gedanke, etwas dagegen zu unternehmen. Sie zeigte sich sogar hocherfreut darüber, dass die jüngere Frau gefallen an ihrem Körper fand, ihn durchaus interessiert und angetan betrachtete.

Mit Stolz konzentrierte sie sich wieder auf ihre Arbeit. Mit ihrem Speichel befeuchtete sie den Lappen und begann nun, diesen um den Kaugummi herum zu verteilen. Der Speichel erweichte das Leder und als Irene dem gewahr wurde, lies sie den Lappen zu Boden gleiten und rieb nun sanft mit ihren Fingern über das zarter werdende Leder.

Das Gefühl unter ihren Fingernägeln erregte sie.

Langsam verschwand der Fleck zum Missfallen der Schuhputzerin, die diesen Augenblick festhalten wollte.

Schließlich nahm Irene den Fingernagel ihres rechten Zeigefingers, lies ihn vorsichtig wie ein Rasiermesser über den Schuh und den Rest des Gummis gleiten. Sie war unglaublich vorsichtig, dass sie das Leder nicht verletzte. Langsam konnte auch der letzte Rest nicht widerstehen und verschwand vom Fuß der Lehrerin, die immer noch reglos in ihrem Sessel verharrte und das Schauspiel genoss.