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Die geile Lust-Sekte Teil 19

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Es rächte sich, das Pascal nichts über die von Katharina vorgesehene Partylokation außer die Anschrift mitsamt der Hausnummer wusste. Letztere brachte der Gruppe Suchender in Kombination mit dem Straßennamen wenig, weil die besagte Hausnummer nirgendwo zu erspähen war. Pascals leicht verzweifelt umherschweifender Blick fiel den Anderen zeitnah auf. Lisa war die erste, die zaghaft fragte: „Ehm, ich will nicht als erstes meckern, aber bist du dir sicher, dass Katharina uns hierher eingeladen hat, Pascal?" Diese Äußerung führte dazu, dass sich Pascal eingestehen musste, dass er nicht weiterwusste. Demzufolge fiel seine Antwort zumindest unterschwellig gereizt aus: „Sicher? Ich bin mir zumindest sicher, dass ich die Adresse richtig verstanden habe. Mehr kann ich dir nicht sagen, weil ich über kein zusätzliches Wissen verfüge - also weisst du genauso viel wie ich. Wir müssen wohl oder übel gemeinsam suchen. Ich bin zuversichtlich, dass wir gleich finden, wo wir hin müssen, okay?"

Pascals rüde Erwiderung ließ Lisa verstummen. Stattdessen ergriff Marvin das Wort: „Also, Ben und ich sind länger hier als der Rest von uns und wenn man nur nach den Hausnummer schaut, liegt die von dir angegebene Hausnummer zwischen diesen zwei Grundstücken. Streng genommen wäre das dort...." Mit ausgestrecktem Arm und deutendem Zeigefinger wies er in eine Richtung, in die sich sofort alle anwesenden Augenpaare richteten - das Baustellengelände. „Dann muss das mit der Adresse ein Irrtum sein!", schaltete sich das erste Mal Natalie ein, von der Pascal insgesamt die letzten Tage kaum etwas zu hören bekommen hatte. „Nicht unbedingt...!", erklang die Stimme von Beatrice. Sie hatte stand in unmittelbarer Nähe zum Bauzaun und betrachtete das daran angebrachte Baustellenschild, welches ankündigte, dass auf diesem und dem angrenzenden Grundstück zwei moderne Bürokomplexe im Entstehen begriffen waren. Zuerst hatte Pascal keine Idee, was seine Schwester gesehen haben mochte, dass sie zuversichtlicher stimmte, dass sie unter Umständen entgegen dem äußeren Schein an der richtigen Adresse suchten. Doch bei genauerem Hinsehen erkannte es Pascal: Auf dem Plakat war als Bauherr und Eigentümer der Grundstücke die Firma von Katharinas Familie angegeben. Und mehr noch: Bei genauerem Hinsehen fiel Pascal am rechten unteren Rand des annähernd zwei Quadratmeter großen Transparentes eine winzige handschriftliche Notiz auf. Sie beinhaltete das heutige Datum und die Uhrzeit, zu der sich Pascal und seine Gäste mit Katharina treffen sollten. Das konnte unmöglich ein Zufall sein. Pascals Gästegruppe und er waren an der richtigen Stelle und mussten bloß noch Katharina finden.

Zu diesem Zweck mussten sie als erstes auf das für unbefugten Zutritt gesperrte Baugrundstück gelangen. Der wegen ihrer Entdeckung mit neuer Zuversicht belebte Pascal ergriff die Initiative und dirigierte die unschlüssig dastehende Gruppe: „Also gut, hier sind wir offensichtlich richtig. Dann mal alle hereinspaziert. Zum Glück ist das Wetter gerade richtig für einen kleinen Fußweg über eine Baustelle." Trotz Pascals halbernst gemeintem Witz zwängten sich seine Verwandten und Freunde durch eine Stelle im Bauzaun, an der die einzelnen Elemente deutlicher auseinander standen. Gemeinsam machten sie sich zwischen Baumaschinen und Abbruchgerümpel auf den Weg in Richtung des mehrstöckigen Bürogebäudes. Von außen sah das Gebäude älter und doch noch den Umständen Rechnung tragend gut erhalten aus. Pascal nahm an, dass die Abbrucharbeiten bis dato ausschließlich im Innern des Gebäudes einen nennenswerten Fortschritt erkennen ließen. Davon ging er vor allem bei dem Anblick des Bauabraumes aus, der in größeren Haufwerken als Miete ihren Weg säumte und definitiv aus Inneneinrichtungselementen und diverser Installationseinrichtung bestand.

Während die Gruppe wortlos dahinging und auf jeden Schritt auf dem unebenen und mit Abfall bedeckten Boden bedacht war, stellte sich Pascal zunehmend die Frage, was Katharina bezweckte, ihn und seine Gäste hierhin einzuladen. Die Anderen sagten zwar der Höflichkeit halber nichts dergleichen, aber Pascal wusste nur zu gut, dass sich ihre Gedanken um dasselbe Thema drehten. Eine logische Antwort auf diese berechtigte Frage hatte Pascal nicht gefunden, als sie das Glasportal des Gebäudes erreicht hatten. Die Glasscheiben als Teil der alten Fassade waren vor längerer Zeit ausgebaut und durch Bretter- und Presspappverschläge ersetzt worden. Nur einer der zwei Türflügel trug noch in der oberen Hälfte eine Glasscheibe, die allerdings dermaßen schmutzig und staubig war, dass sie keinen Blick hindurch erlaubte. Trotzdem zog Pascal mutig am einzigen noch vorhandenen Türgriff und zu seiner Verblüffung war die Türe nicht abgeschlossen sondern ließ sich ohne nennenswerten Kraftaufwand aufziehen. Sofort stieg Pascal der staubige und muffige Geruch einer im Rohbaustatus befindlichen Abbruchstelle in die Nase. Trotz den unerfreulichen Vorzeichen sagte er betont Optimismus verbreitend: „Dann lasst uns sehen, wo wir landen. Folgt mir und passt auf, wohin ihr tretet. Es könnte unter Umständen ein kleinwenig dunkel hier drinnen sein."

Nach diesem Hinweis regte sich erster wenngleich leiser Widerstand unter seinen Begleitern, weil zumindest Natalie und Lisa zu bezweifeln schienen, dass sie in dieser Bauruine die Kurprinzessin Katharina antreffen würden. Viel wahrscheinlicher fanden sie es, dass sich noch jemand von ihnen beim Stolpern durch ein dunkles und halb abgebrochenes Gebäude verletzen würde. Es war am Ende Max und Beatrice zu verdanken, dass sich Natalie und Lisa zum Weitergehen überreden ließen. Nach den ersten Schritten im unbekannten Gebäude mussten die Zweiflerinnen zugeben, dass sich die Realität zumindest nicht annähernd so düster und schwarz darstellte, wie sie befürchtet hatten. Durch die Fassade der oberen Etage, die noch mehrheitlich über ihre Fenster anstelle von lichtundurchlässigen Brettern verfügte, fiel ausreichend Tageslicht in den Eingangsbereich des Gebäudes. Dieser hatte offenbar in besseren Zeiten als Empfangsbereich gedient. Außerdem lag in dem großen Raum so gut wie kein Unrat im Weg, dem sie auszuweichen hatten. Sie kamen gut voran auf ihrem planlosen Weg tiefer in das scheinbar menschenleere Gebäude.

Merklich dunkler gestaltete sich ihr Weg, als sich über den Köpfen der suchenden siebenköpfigen Gruppe die Laufwege der oberen Etagen erhoben und das spärliche Tageslicht bis auf einen Rest schluckten. Auf die hinter Pascal Gehenden mochte es den Eindruck haben, er führe sie ohne Sinn und Verstand nur immer in ein totes Gebäude. Aber derweil hatte Pascal einen Lichtschimmer entdeckt - in der hintersten Ecke im Erdgeschoss an der gegenüberliegenden Wand schien künstliches Licht zu brennen. Weil er keine Erklärung hatte, warum jemand an einem Sonntag in einem nicht genutzten Gebäude eine Lampe brennen lassen sollte, hielt Pascal mangels sinnvoller Alternativen auf diesen Punkt zu. Die Anderen folgten ihm notgedrungen. In die Stille hinein, die nur von dem Schlurfgeräuschen ihrer Schritte auf dem staubigen Betonboden gestört wurde, sagte unvermittelt Ben: „Jetzt mal im Ernst: Ich will nicht meckern. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mir unter einer Einladung zu einer Party etwas Anderes vorgestellt als durch eine Ruine zu stolpern. Das soll nicht undankbar klingen. Ich bin ehrlich gespannt, wo uns das noch hinführt, aber naja...."

Noch im Reden unterbrach Pascal seinen Freund Ben und bemerkte: „...Das werden wir mit Sicherheit gleich erfahren. Da vorne ist jemand!" Die Augen aller richteten sich auf das hintere Ende des Empfangsbereiches des Bürogebäudes, wo eine nackte Glühbirne von der Decke baumelte. Sie beleuchtete rudimentär einen improvisierten Empfangstresen, an dem tatsächlich ein Wachmann in einer blauen Uniform saß. In Mitten all des Staubes und der halbtransparenten Plastikfolien, die von den Decken hingen, wirkte die Szenerie grotesk irreal. Selbst einen Wachposten, der die Baustelle vor unbefugten Personen bewachte, hätte man ohne jeglichen Zweifel nicht hier und noch unwahrscheinlicher an diesem dreckigen Tisch sitzend untergebracht. Nebenbei bemerkt schien der Wachmann nichts aktiv zu bewachen, weil er vor sich auf eine Zeitung starrte, die er auf dem staubigen Empfangstresen ausgebreitet hatte. Erst als er die Gruppe Personen bemerkte, kam augenblicklich Leben in den Wachmann. Er erhob sich von seiner Sitzgelegenheit und rückte seine Dienstmütze zurecht. In perfekter Körperhaltung und in einem tadellos geschäftsmäßigen Tonfall grüßte er: „Ah, Sie müssen die Gäste von Ihrer Hoheit Kurprinzessin Katharina sein." Als gäbe es noch eine andere Erklärung, warum eine Gruppe junger Leute durch eine Bauruine schlendern sollte, entgegnete Pascal: „Ja, ich bin Prinz Landgraf Pascal. Das sind meine und der Kurprinzessin Katharinas ehrenwerte Gäste. Wir sollten sie hier irgendwo treffen."

Während sich Ben und Marvin hörbar über Pascals steife und im Grunde überflüssige Erwiderung amüsierten, behielt der Wachmann seine Professionalität ungeachtet der Absurdität der Situation bei. In unverändertem Tonfall fuhr er fort: „Schön, dass Sie alle den Weg hierher gefunden haben. Soweit ich informiert bin, wartet die Kurprinzessin auf Sie. Wenn Sie bitte auf die fünfte Etage fahren möchten, werde ich Sie solange telefonisch ankündigen." Bei diesen Worten wies der Wachmann einladend nach links und deutete auf die drei Aufzüge des Gebäudes. Sie waren in eine Wand eingelassen, die scheinbar ehemals mit Marmor verziert war, heute jedoch in trostlos nacktem Beton dastand. Zwischen den drei Aufzugtüren befanden sich die zugehörigen Rufknöpfe für die Aufzüge, wobei die Knöpfe nur noch rudimentär durch die Kabel fixiert wurden, die in die Wand führten.

All diese flüchtigen Eindrücke gingen Pascal durch den Kopf als er sich den Aufzügen zuwandte und darauf zuschritt. Unterdessen griff der Wachmann wie angekündigt zu einem Telefonhörer, der mitsamt dem dazugehörigen Telefon wie ein unpassendes Requisit neben der Zeitung auf seinem verstaubten Tresen gestanden hatte. Seine Begleiter folgten Pascal und machten ausnahmslos alle einen äußerst verhaltenen Gesichtsausdruck. Selbst Ben und Marvin hatten ihre zwischenzeitlich ausgelassen optimistische Stimmung offenbar eingebüßt, als sie Pascal zusahen, wie er den Rufknopf für einen der Aufzüge betätigte. Wie alle Anderen schienen sie damit zu rechnen, dass der Knopf eher jeden Moment aus der Wand fiel anstatt bestimmungsgemäß den Aufzug in Gang zu setzen. Wider Erwarten leuchtete eine Kontrollleuchte auf und aus dem Aufzugschacht ertönte eine Mischung aus Quietsch- und Rumpelgeräuschen, die besagten, dass der Aufzug trotz seines desolaten Äußeren funktionstüchtig war. An der Sicherheit der Eichrichtung zweifelte zumindest Natalie in einem Maße, dass sie leise bemerkte, dass es der Wachmann nicht hören konnte: „Wollen wir ehrlich alle mit DIESEM Aufzug fahren? Vielleicht gibt es alternativ noch eine vernünftigere und vor allem sicherere Treppe."

Erneut fühlte sich Pascal bemüßigt, indirekt Katharinas Auswahl der Lokalität und direkt die Zuverlässigkeit des Aufzuges zu verteidigen, als ihm dieses Mal seine Schwester mit Sachargumenten zuvorkam. Sie fragte Natalie entsetzt: „Willst du allen Ernstes über fünf Etagen durch ein vermutlich halb abgerissenes Treppenhaus tappen, in dem zu allem Überfluss noch Dinge rumliegen könnten, über die man stolpern kann? Irgendwomit müssen die Arbeiter an dem Gebäude in die oberen Etagen gelangen. Und wenn die Aufzüge noch laufen, bin ich mir sicher, dass sie ihre Abbruchwerkzeuge damit nach oben schaffen und nicht über die Treppe. Ich bin eindeutig für die Nutzung des Aufzuges." Obwohl Pascal Beatrices generell kritische Worte nicht gefielen, waren sie alles in allem in seinem Sinne, was die Nutzung des Aufzuges betraf. Anstatt die eigene Meinung kundzutun, erwarteten alle gespannt, dass ein Ton ertönte, der die Ankunft des Aufzuges ankündigte. Als dieses nach einer gefühlten Ewigkeit über einen verzerrenden und knisternden Lautsprecher im ganzen Raum erklang, öffneten sich die Aufzugtüren mit einem mitleiderregenden Quietschen.

Pascal achtete bewusst nicht auf die sich skeptisch verziehenden Gesichter der Umstehenden und betrat optimistischen Schrittes den großen Aufzug. Mit einer einladenden Geste sagte er: „Na, was ist? Kommt ihr, oder habt ihr vor, mich allen Ernstes zuerst alleine das Ding testen zu lassen?" Die Frage sollte in Pascals Sinne witzig klingen. Doch angesichts der Umstände verfehlte Pascals Scherz seine Wirkung deutlich. Das Innenleben des Aufzuges befand sich wie der in Augenschein genommene Rest des Gebäudeinneren voller Baustaub. Der Boden des Aufzuges war noch mit dem originalen graublauen Teppichboden belegt, der seine Farbe aufgrund des Schmutzes nur noch mit großer Phantasie erkennen ließ. Zwar betraten nacheinander alle sieben Personen den Aufzug, aber bevor sich die Aufzugtüren schlossen, bemerkte Pascal, wie jeder von ihnen einen unauffälligen Blick auf das verdreckte Typschild des Aufzuges warf. Dieses dokumentierte lakonisch, dass der Aufzug im Jahre 1978 eingebaut worden und zumindest bis zu dessen offizieller Außerbetriebssetzung für bis zu zehn Personen freigegeben war. Pascal bildete sich sogar ein, dass der Eine oder Andere die Luft scharf einzog, als sich die Aufzugtüren endlich mit neuerlichem Quietschen langsam schlossen.

Nach seinem Eintreten hatte Pascal umgehend auf der Tafel mit den Knöpfen auf die Taste mit der fünf gedrückt. Wie gewünscht setzte sich der Aufzug unter einem selbst für seine Nerven äußerst unangenehmen Rucken nach oben in Bewegung. In die verkrampfte Stille hinein machte Ben einen seiner typisch flapsigen Kommentare, der dennoch seine nervliche Anspannung zum Ausdruck brachte. Mit nervöser Miene sagte er: „Mensch Pascal, dieses Ding fühlt sich an, als kenne es nur eine Richtung, in die es uns bringen wird. Erinnere mich bitte beim nächsten Mal, wenn ich einer deiner Einladungen folge, dass ich vorher meine Lebensversicherung überprüfen lasse." Diese halb ernst und halb im Spaß gemeinte Bemerkung brachte ihm umgehend einen Schlag mit dem Ellenbogen von Pascal in seine Rippen ein. Immerhin fuhr der Aufzug einmal in Bewegung gesetzt beruhigend gleichmäßig und die Stockwerksnummern zogen auf der Anzeige oberhalb der Türe in exakter Regelmäßigkeit weiter. Endlich zeigte das Display die von sieben Augenpaaren sehnlichst erwartete fünf an und der Aufzug kam mit einem kräftigen Rucken zu stehen. Zum Erschrecken aller ließ er seine Insassen nochmals ein kleines Stück fallen, ehe sich die Türen mit einem hörbar metallischen Klicken entsicherten und sich quietschend aufschoben. Das, was die Türen beim Öffnen ihren Blicken offenbarten, ließ die Erleichterung, dass sie die Aufzugsfahrt wohlbehalten überstanden hatten, schlagartig in pure Verblüffung umschlagen.

Geblendet vom verhältnismäßig hellen Licht der zahlreichen Deckenfluter, der vergoldeten Lüster an den Wänden und einem die Szenerie dominierenden goldenen Kronleuchter mit Kristallverzierungen starrten alle sieben Neuankömmlinge in den vor ihnen befindlichen Gang. Dieser war mit einem rosé-farbenen Teppichboden ausgelegt. Die untere Hälfte der Wände war mit grauem und schwarzem Marmor verkleidet, wobei ab Hüfthöhe die Wände mit einer klassischen, hochwertig aussehenden Tapete bestückt waren. Die Decke wies aufwändige Stuckverzierungen auf, die Pascal niemals in einem derartigen Gebäude erwartet hätte - noch nicht mal, sofern sich ihnen das Haus nicht bislang als Baustelle präsentiert hätte. Hier wirkte alles aufgeräumt, sauber und einladend. Alle schauten sprachlos und teilweise mit offenen Mündern von ihrem Standpunkt im Aufzug heraus in den fensterlosen Gang.

Keine fünf Meter von Ihnen entfernt stand mitten auf dem Teppichläufer Katharina und lächelte verschmitzt. Flankiert wurde sie zu ihrer rechten von ihrer Schwester Regina. Zu ihrer linken standen eine in schwarze Dienstbekleidung gewandete Frau und ein gleichartig gekleideter Mann, die jeweils ein Tablett mit Sektgläsern auf ihrer rechten Hand balancierten. Regina grinste noch amüsierter als ihre ältere Schwester, schwieg aber wie sie sowie wie die eingetroffenen Gäste. Pascal war zu sprachlos ob dieser unerwarteten Überraschung, als dass er Worte gefunden hätte, die seine Eindrücke halbwegs darzustellen vermochten. Drum schwieg er wie alle Anderen und fühlte sich wegen der Stille zunehmend unwohler. Es dauerte viele Sekunden, die Pascal wie Stunden oder wenigstens Minuten vorkamen, ehe das erste Wort gesprochen wurde. Zunächst hörten sie alle Katharinas erheitertes Lachen, bevor sie mit einem strahlenden Gesichtsausdruck sagte: „Mann, ihr müsstet eure Gesichtsausdrücke sehen - köstlich! Alleine für den Anblick hat sich dieser Tag mit seinen Vorbereitungen mehr als gelohnt. Bitte kommt, steht nicht wie versteinert rum. Kommt ruhig rein, oder möchtet ihr lieber dort im Aufzug stehen bleiben, hm?"

Das löste die Erstarrung bei Pascal und den meisten seiner Freunde und Verwandten. Bedacht darauf, möglichst keinen Staub und Dreck aus dem Aufzug mit auf den makellosen Teppichboden zu nehmen, verließen alle nacheinander den Aufzug. Weil Katharina das noch zu zögerlich vonstattenging, trat sie ein paar Schritte auf die Gruppe zu. Sie schüttelte jedem der überwältigten Gäste freundlich die Hand und ließ sich von Pascal denjenigen vorstellen, die sie aus der Runde noch nicht kannte. Selbiges traf auf Regina zu, der noch Niemand aus Pascal Gästegruppe bekannt war. Anschließend bekam von dem bereitstehenden Personal ein jeder ein Glas Sekt in die Hand gedrückt. Die gesamte Begrüßungszeremonie lockerte die aufgekommene Anspannung merklich. Dazu trug vor allem Katharina mit ihrer offenen und ausgesprochen gut gelaunten Haltung einen wesentlichen Teil bei. Das war fürs erste der einzig klare Gedanke, dem Pascal nachhing, während er sich noch immer nicht vom Anblick der außergewöhnlichen Räumlichkeiten lösen konnte.

Nachdem sich alle einander bekanntgemacht hatten und jeder ein Glas Sekt entgegengenommen hatte, bat Katharina die Anwesenden ihr in einen angrenzenden Raum zu folgen. Dort sei alles für sie alle vorbereitet. Um seiner angespannten Nerven willen hoffte Pascal, dass es sich Katharinas Vorbereitungen um das ihm angekündigte kleine Dinner handeln möge. Bevor Katharina mit ihrem eindeutig geplanten ‚Programm' fortfuhr, gedachte Pascal nämlich auf jeden Fall vorher mit ihr zu reden. Einstweilen folgte er seiner Freundin und ihrer Schwester mit dem Tross der Gäste den langen Flur hinunter. Sie waren noch nicht weit gekommen, als ihn sein Kumpel Ben am Ärmel zog. Betont leise und für die Anderen unhörbar flüsterte er ihm ins Ohr: „Hey Mann, ich muss wohl derbe zurückrudern. Die Lokation ist zwar verdammt hart, aber wenn ich mich jetzt hier umsehe.... Das ist mal mega-krass. Das hätte ich echt nicht mehr erwartet. Ich wollte nur sichergehen, dass du das weisst. Ich bin echt derbe gespannt, was uns noch erwarten wird. Deine Freundin hat auf jeden Fall Sinn für einen krassen Auftritt, Alter." Alle seine Feststellungen trafen hundertprozentig auf Pascal zu, der seinem Freund nur bestätigen zunickte und ansonsten der Gruppe unter Katharinas Führung durch eine zweiflügelige Tür in den nächsten Raum folgte.

Dieser Raum stellte sich als wohlmöglich ehemaliger Meeting-Raum heraus. Er hatte große Fenster, die selbstverständlich intakt und makellos geputzt waren. Optisch dominiert wurde der Raum von einer langen Tischreihe, an der ein dutzend Stühle ihren Platz fanden. Der Tisch war akkurat mit Geschirr eingedeckt. Über dem Tisch hing erneut ein großartig verzierter golden glänzender Kronleuchter. Ansonsten entsprach der Raum, was Fußboden und Wände anging, in seiner Ausgestaltung dem bekannten Flur. Eine Ausnahme stellte die Farbauswahl dar, die in diesem Raum ins gelblich-beige tendierte. Katharina bat alle, Platz zu nehmen und äußerte die Hoffnung, dass hoffentlich alle zumindest ordentlich Hunger mitgebracht hatten. Es werde zwar kein opulentes Mahl geben, aber bei einer Einladung gehöre ein Imbiss schließlich als Selbstverständlichkeit zum Programm.

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