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Die Sehnsucht einer Nonne Teil 01

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Klaus dachte unentwegt „Die ist wirklich so. So was kann man nicht schauspielern! Warum sollte sie auch. Das ist einfach ein ganz, ganz reizender, hübscher großer Angsthase, ein unheimlich liebenswerter, aber leider sehr seltener Engel, der wie er den Berg herauf gestiegen ist und jetzt ein Gewitter erlebt. Nur, solche Engel hatten immer auch den großen Nachteil, dass sie auch schon besonders fest vergeben waren. Bestimmt ist sie verheiratet oder sonst irgendwie liiert. Egal, jetzt gehört sie mir für ein paar Stunden. Trotzdem, irgendwie ist es schon komisch, dass sie solche Bergtouren so ganz alleine macht. Und warum hat sie ‚wieder einmal zum Bergsteigen dürfen'? Das hatte sie doch genau so gesagt, als ob ihr das zuerst jemand erlauben musste, seltsam."

Und jetzt lag er zufällig mit diesem Engel in einem Bett, wo auch sonst, es gab stundenweit keine andere Schlafgelegenheit. Ein fast schon schöner Zufall war das. Und mehr durfte es auch nicht sein. Irgendwie schien sie ihm auch völlig unbedarft. Und er dachte, ich wäre wirklich der allerletzte Verbrecher, wenn ich diese Situation bei dieser Frau ausnützen würde.

4.

Sie war irritiert

Doch mit einem Mal hob sie ihren Kopf und sah ihm verwundert in die Augen. Sie hatte sofort bemerkt, was sich da an ihrem Unterkörper bewegte, das nicht zu den Beinen gehören konnte. Eben hatte es sich heftig bewegt, das harte, sperrige Drum. Sie wusste nur nicht, wie sie reagieren sollte und hatte beschlossen, vorerst so zu tun, als ob sie es gar nicht bemerkt hätte. „Komisch ...!" hatte sie die ersten Sekunden noch gedacht, „Was ist das denn?". Dann kam ihr sofort die Erleuchtung „Der ist geil, das ist sein steifer Schwanz, der Mann ist nackt. O Gott, das kann ja wohl nicht möglich sein. Ich kann doch nicht mit einem nackten Mann, der noch dazu furchtbar geil, richtig heftig erregt ist, seinen harten Prügel direkt an den Körper drückt, und damit logischerweise von mir was will, Arm in Arm hier liegen. Das fühlt sich ja wirklich an, wie der Leibhaftige, so gefährlich, genau, ganz gefährlich. Ich muss hier weg, sofort muss ich aus seiner Nähe verschwinden, am besten ganz raus aus dem Bett. Wenn nur dieses verflixte Gewitter nicht wäre."

Es war auch ihr unglaublich peinlich, ja, sie erschrak förmlich und bekam richtige Schweißausbrüche. Sie ahnte instinktiv, dass es auch sie, ihr Körper gewesen sein konnte, der sein so heftig fühlbares Begehren so blitzschnell ausgelöst hatte. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie ihn forschend, fast etwas ängstlich an. Und doch hatte sie kein Misstrauen, blieb irgendwie fast ruhig. Sie wusste zwar bestens, wie ein Mann aussah und wie er funktionierte. Schließlich war sie Chirurgin und schnipselte an ihnen ständig irgendwo herum. Ansonsten war er für sie ein Buch mit sieben Siegeln, vor allem was die gefühlsmäßigen Reaktionen, seine Empfindungen und die Praxis zur Sexualität anbelangte.

Angela hatte bisher etwas Derartiges noch nie gespürt und schon gar nicht in Natura eine Erektion gesehen. Sie wusste, was passierte, wenn das Begehren eines Mannes nach der Frau geweckt war. Und sie wusste auch, wie die Körper dann irgendwie schon bald zueinander finden konnten, wenn sie es wollten. Sie wusste alles, was es dazu an medizinischen Erkenntnissen ihres Fachgebietes so gab, aber eben nur die Theorie und die Praxis vom Sezier- und OP-Tisch, und das auch nur sehr bedingt, weil sie vorwiegend an Herz und Lunge operierte. Schließlich war sie ja immerhin eine leitende Ärztin an einer renommierten, klostereigenen Klinik mit langjähriger Erfahrung.

Aber sie hatte es noch nie unmittelbar erfahren, das Phänomen Mann und seine Besonderheiten. Noch nie hatte sie die Lippen eines Mannes auf den ihren gespürt. Die einzigen Arme, die sie kannte, waren die der Menschen aus ihrer Kindheit. So, wie sie dieser Mann ganz fest umfangen hielt, hatte sie es noch nie gefühlt. Sicher, manchmal hatte sie schon daran gedacht, wie es wohl wäre, wenn ..., vor allem, wenn sie dann andere beobachten konnte, wie sie sich zärtlich umarmten und küssten. Sie hatte vor dem Entschluss, vor den ewigen Gelübden und seitdem immer wieder an Vieles gedacht, dann aber immer wieder alles als nicht wichtig für ihr Leben eingestuft und beiseite geschoben.

So mancher attraktive Mann war ihr während des Studiums und im Beruf begegnet, wäre aber ganz bestimmt niemals das gewesen, was sie zur Aufgabe ihres Klosterlebens hätte veranlassen können. Sie war nicht abgeschottet, oder gar eingesperrt irgendwo hinter Mauern. Sie und ihre Mitschwestern taten alles, auch das sehr Unangenehme, freiwillig. Die Lebensentscheidung und das Leben eines Mönches und einer Nonne konnte man nicht mit einem Satz erklären. Dazu bedurfte es unendlich viel mehr, als nur das Wissen um die bekannten Grundbegriffe wie ‚Frömmigkeit, Armut, Mitmenschlichkeit, Keuschheit, Gehorsam ...', die noch um viele andere erweiterbar und mit Inhalten zu versehen waren.

Angela, die Tochter und einzige Erbin eines sehr reichen und mächtigen Duca, also Herzogs, hatte sich nach ihrem Abitur nach reiflicher Überlegung für das Leben im Kloster entschieden. Für die Eltern war dieser Entschluss sehr schmerzlich. Es verging kein Tag, wo sie nicht insgeheim ihre Angela sich immer wieder zurückersehnten und inbrünstig hofften, dass sie ihre Entscheidung irgendwann dann vielleicht doch rückgängig machen würde. Sie hatten sich nie mit der Tochter im Ordenskleid abgefunden. Angela hatte diese Entscheidung auch nie bereut oder an etwas anderes als an die Einhaltung der Maßgaben ihrer Ordensregeln gedacht. Sie war wirklich ein durch und durch guter, lieber und frommer Mensch und lebte auch genau so. Sehr menschliche Regungen, wie Ärger oder einmal etwas ungehalten und nicht gerade bestens gelaunt, kannte sie natürlich auch.

Wenn eine Gefahr drohte, rief sie sich immer selbst zur Ordnung und konnte auch solche Gedanken immer sehr schnell besiegen. Außerdem war es nie so, dass sie damit ein ganz besonderes Gefühl verbunden hätte. Das war alles immer nur etwas Sympathie, Zuneigung, mehr war es nie. Niemals bestand die Gefahr, dass auch nur ein kleines Flämmchen hätte aufflackern können. Hier und im Moment war alles anders, einfach alles ganz anders, auch wenn sie mit diesem ‚ganz anders' noch überhaupt nichts anfangen konnte. So nahe war sie – abgesehen natürlich von Patienten – einem Mann noch nie gekommen. Hier drehten sich ihre Gedanken nur noch um diesen so männlich aussehenden Körper, dieses anziehende Gesicht mit den schönen Augen, seine tiefe Stimme, sein..., sein... und sein ...!

Sie ahnte instinktiv, dass es auch ganz Anderes, momentan noch nicht Beschreibbares geben musste, was sie bisher noch nie erlebt und immer schon im Ansatz abgehakt hatte. Sie spürte, dass es ihr etwas den Atem nahm und ihren Kreislauf auf vollen Touren laufen ließ. Sie ahnte im Unterbewusstsein, dass sich hier etwas entwickeln konnte, das sie sehr rasch nicht mehr unter Kontrolle hatte. Und das Seltsame war, dass sich in ihr nicht die geringsten Abwehrmechanismen meldeten, die doch sonst immer perfekt da waren. Irgend etwas in ihrem Kopf hatte jede vernünftige Reaktion, die Selbstdisziplin abgeschaltet und wollte, dass sie sich einfach treiben ließ. Genau genommen war diese Blockade schon vor Minuten eingetreten.

Eine solche Situation hatte sie wirklich noch nie erlebt. Und sie wusste auch nicht, wie sie damit umgehen sollte und dachte immer wieder nur „Er ist so erregt wegen mir! Ich bin die Ursache! Das geht doch nicht. Das kann doch gar nicht sein, das darf nicht sein! Angela, das darf nicht sein! Das ist kein Spiel mehr, kein Spaß, nein es wird ernst, sehr ernst ...!" versuchte sie sich immer wieder verzweifelt zur Ordnung und Disziplin zu rufen. Und dann dachte die Frau in ihr „Was will er denn von mir, so hässlich, wie ich aussehe, und viel älter bin ich bestimmt auch als er! Bestimmt meint der nicht mich. So wird es sein. Der wird an seine Frau oder Freundin denken. Genau, aber wo ist die dann? Wird wohl nicht wandern wollen? Eben, aber trotzdem, so einfach bekommt doch ein Mann kein steifes Glied, also hat er ihn doch wegen mir ...! Einen Ring hab ich auch nicht gesehen! Und wieso sollte er nicht mich meinen. Der meint mich, ich bin doch hier direkt neben ihm ...!"

Sie grinste in sich hinein. Dieses Grinsen war an sich für eine Nonne in einer solchen Situation ungewöhnlich. Und doch war Angela auch nur eine ganz normale Frau, die sich instinktiv geschmeichelt fühlte und sehr freute, wenn sie das Begehren eines Mannes auslösen konnte.

Sie wusste nur Eines und dieser Gedanke überschattete alles andere immer wieder „Er durfte so nicht in ihrer Nähe sein, das geht ganz einfach so nicht, ich muss weg von diesem nackten Mann! Distanz muss zwischen uns sein und ich muss meinen Blick von ihm abwenden! Dann werden sich meine wirren Gedanken und ausufernden, zunehmend völlig unkontrollierbaren Gefühle sehr schnell wieder in geordnete Bahnen lenken lassen, ganz bestimmt ...!" Sie dachte „Komisch, das Gewitter ist mir auf einmal fast völlig egal? Und trotzdem rast mein Herz, dass ich es meine an meinem Hals zu hören. Und mein Körper fiebert und gehorcht mir nicht mehr so, wie ich es gewohnt bin. Distanz! Angela, Distanz ... sofort ...! Du kannst, du darfst nicht weiter warten! Auch wenn dir seine Fantasie und sein Körper für die Dauer der Erektion ganz gehören, so wie ein Mann nun einmal beschaffen ist. Genau, das war die Lösung! Dann habe ich die Situation schnell wieder im Griff ...!"

Sofort löste sie sich von ihm, drehte sich wieder auf ihre linke Körperseite und schob sich zurück in ihr Bett. Sie legte sich möglichst nahe an den Rand. Der Kopf hing fast aus dem Bett. Klaus erschrak über ihr Verhalten. Er dachte, „Hat sie es also doch bemerkt! Schade, war eigentlich ja ganz schön so. Und ich dachte schon, das mit dem steifen Prügel macht ihr also nichts aus. Eine Frau in diesem Alter kennt doch das sowieso ...!" Es gab ihm einen regelrechten Stich. Er wusste, was er falsch gemacht hatte. Zu gerne hätte er dieses reizende Wesen noch länger in seinen Armen gehalten, versucht zu trösten und zu beruhigen, die Ängste vor dem Gewitter etwas zu mildern. Er ahnte, dass seine unwillkürliche Körperreaktion, die ihm sogar teilweise sehr gefallen hat, weil er gehofft hatte, dass er sie vielleicht doch ganz schnell benötigen könnte, die Ursache war und hatte sekundenlang schuldbewusste Gedanken.

Dann war es auch mit dem Schuldbewusstsein schon wieder vorbei und seine Erregung und sein Begehren ergriffen seinen Geist und seinen Körper. Da war kein Platz mehr für andere Gedanken. Er spürte, wie blitzschnell zunehmend eine brennende Geilheit sich in seinem Becken erneut aufbaute und Wellen einer Sehnsucht nach diesem Körper in seinem Innersten brandeten. Trotzdem wusste er nicht im Mindesten, was er tun sollte. Er beschloss auf jeden Fall nichts, was sie noch weiter irritieren konnte.

Genau genommen hatte er die nüchterne Übersicht und die überlegte Kontrolle längst verloren. Und irgendwie wusste er nur noch eines „Diese Frau, alles an ihr, ist wie ein großer Magnet. Ich muss dieses faszinierende Wesen wieder in meinen Armen halten und sie küssen bis ihr die Luft ausgeht. Ich will es, ich will es, ich will es! Immer wieder, die ganze Nacht und ...! Ich möchte ihre süßen Lippen spüren und ihre Brüste, ihren ganzen Körper ...!" Es war wohl eine Mischung aus Sehnsucht und einem heftigen Begehren, wie er es so plötzlich auftauchend noch nie vorher erlebt hatte. Das in der Dunkelheit nicht Sichtbare, die wenigen Kontakte, eben nur ihre Stimme, ihr Geruch, ihre Haut und ihr ganzes Verhalten hatten seine Gedanken regelrecht zu diesem Körper und vor allem zu diesem Menschen hin beflügelt.

Angela beherrschte jetzt, dass hieß eigentlich schon die ganze Zeit, sein komplettes Denkvermögen „Könnte sie das sein, die Liebe auf den ersten Blick, die einen wie ein Blitz treffen soll, und die ich bisher immer für größten Unsinn gehalten habe? Ruhig Blut, am besten denkst du gar nichts, sonst ist alles kaputt, bevor es begonnen hat. Dieses bezaubernde Wesen ist ein Format, das dir völlig unbekannt ist. Da machst du ansonsten bestimmt alles falsch ...!"

Er wusste, dass er solche Gedanken und Gefühle bisher noch niemals durchgemacht hatte. Sicher, er wollte ein paar Frauen möglichst rasch nach dem Kennenlernen auch besteigen. Mann brauchte das ja mitunter. Aber das war doch nicht so inbrünstig und so sehnsüchtig; er wollte sie nur ganz einfach in seine Arme nehmen und küssen, immer wieder küssen und nur streicheln, sie fühlen, mehr wollte er doch gar nicht. Das war hier alles ganz anders. Bisher war das immer mehr Routine. Er benutzte die Damen halt, weil es sich gerade anbot, oder sie sich dann logischerweise anboten, willig ihre Schenkel spreizten und sich nehmen ließen.

Ja, genau, hier war alles anders. Er gierte nach jeder Berührung, nach ihrer Haut, ihre Pölsterchen, ihrem Geruch, der Hitze ihres Körpers, ihrem verschwitzten schönen Körper, der so sehr nach Frau roch, nach diesem so reizenden, empfindsamen kleinen Wesen, das so zerbrechlich wirkte und doch scheinbar ganz handfeste und sehr attraktive Formen hatte. Das hätte ihm schon gereicht. Er dachte, „Die nächsten Blitze kommen bestimmt ...!" und grinste in sich hinein. „Ich krieg dich schon. Das Gewitter ist noch lange nicht vorbei ...!"

Und so war es dann natürlich auch. Sekunden später mit dem nächsten furchterregenden Donnergrollen flog sie wieder mit einem Aufschrei an seine Brust. Diesmal allerdings schob sie sich nur schnell rückwärts und kuschelte sich mit dem Rücken an seinen Körper. Sie dachte, „Da habe ich Schutz und war gleichzeitig mit diesem Mann, diesem ... Mann ..., diesem ... zumindest nicht frontal konfrontiert. Dann kann er mich nicht mehr so anschauen! Und es kann jetzt ja nichts mehr passieren ...!"

5.

Was sich neckt, das ...

O, Angela, wie weit sollte doch jetzt dein ansonsten so brilliantes Köpfchen hier an den Realitäten vorbei gedacht haben! Ihr Verstand funktionierte hier schon längst nicht mehr. Dass ihr die gesamte Gefühlswelt in Wirklichkeit einen ziemlichen Streich gespielt hatte und immer noch heftig spielte, war ihr in diesem Moment noch nicht bewusst. Ihre Gefühle und ihr Körper hatten ganz einfach die Gelegenheit der neuen Blitze genutzt, um sich wieder dorthin zu begeben, wo beides hinwollte. Ganz behutsam legte er seine Hand auf ihren Arm, der vor ihrem Körper lag, und streichelte sie dann ganz leicht über ihren eingezogenen Kopf. Leise sagte er „Bitte seien sie mir doch nicht böse! Ich reagiere nur, wie eben ein erwachsener Mann auf eine Frau wie sie, die er so spürt und sieht, eben reagiert, wenn er eben – wie ich - halbwegs normal ist. Ich tu ihnen ganz bestimmt nichts ...!"

Angela lief ein Schauer nach dem anderen den Rücken herunter. Ihre Beklemmung im ganzen Magen und Brustbereich schnürte ihr fast etwas den Atem ab. Eine unglaubliche Aufregung herrschte in jeder Körperzelle. Alles war in Aufruhr, alles fibrierte richtiggehend in ihr.

„Jaja, das kenn ich schon!" flüsterte sie laut, und er konnte in der Dunkelheit ihr schelmisches Lächeln förmlich sehen, „Genau so sprach der Fuchs zum Hühnchen, als er in den Hühnerstall wollte, um sie dann dort alle aufzufressen. Halbwegs normal ...? Na so was ...! Ich glaube Ihnen kein Wort ...! Eben, sie sind auch nur ein Mann! Konnte man ja eindrucksvoll bemerken! Wissen Sie was Sie sind? Ein Heuchler sind Sie, ein ganz großer Heuchler sogar und ein Scheinheiliger sind sie auch! Ich hab es doch ganz genau gespürt ...!" Nach ein paar Sekunden Pause fügte sie noch an „Leider vielleicht auch ein nicht ganz unsympathischer. Ein schlechter Mensch sind sie ja vermutlich nicht! Sonst hätte mich der Senner bestimmt nicht zu ihnen ins Bett gelotst! Aber ein Mann sind sie und ich bin eine Frau ...!" Am liebsten hätte sie noch angefügt „Ein hübscher und sehr sympathischer Bengel ...!" Das ging ja nun ganz schlecht.

So foppten sie sich noch etliche Sekunden gegenseitig und zwischen den Zeilen bewegte sich bei beider Wortspiele jeweils alles zielstrebig auf einen Punkt zu: ‚Mann mag Frau, und versucht ihr das verschlüsselt zu sagen, und Frau mag Mann, und versucht das ebenfalls verschlüsselt rüber zu bringen. Der andere sollte es merken, dass man ..., aber es sollte immer schön eine zweite Möglichkeit, eine zweite Türe, offen bleiben. Auf den Mund gefallen waren sie beide nicht. Das Gewitter war dabei völlig in den Hintergrund getreten.

Schließlich lachte Klaus bei einer ihrer Bemerkungen laut auf. Sein Herz hüpfte vor Freude über ihre Reaktionen, ihres hüpfte auch und lief auch Höchsttouren. So zweideutig und doch eindeutig hatte sie sich noch nie mit einem Menschen unterhalten. Es war etwas völlig Neues für sie und es gefiel ihr unheimlich bei diesem Mann. Alles in ihr wollte es und mit nichts dachte sie mehr daran, dass sie ja eine Nonne war und solches Reden und Gedanken deshalb ja völlig unvorstellbar waren.

„Das mit der Sympathie beruht übrigens auf Gegenseitigkeit, wie Sie vielleicht schon ein klein wenig bemerkt haben, Frau Bettnachbarin, wenn ich es einmal ganz vorsichtig und unverdächtig ausdrücken darf? Heuchler und auch noch ein Scheinheiliger, iich? Das bin ich ganz bestimmt nicht! Ich tue keiner Fliege etwas zu leide, geschweige denn einem kleinen schwachen Mädchen wie sie! Mein Gott, da müsste ich mich ja wohl der Sünden fürchten ...!"

Mit einem Lachen sah sie ihn über die Schulter an. Bisher hatte sie es ständig vermieden, endlich einmal zu erwähnen, dass sie ja Klosterschwester war. Eigentlich hätte sie das schon längst tun müssen. Irgendetwas in ihr hatte sie davon abgehalten. Es war vermutlich die Befürchtung, dass dann dieses so faszinierende Spiel, das ihr bisher unbekannt geblieben war, abrupt zu Ende sein konnte. „Trotzdem", dachte sie, „Ich muss es irgendwo mit einflechten! Das geht so einfach nicht weiter! Das darf ich nicht verschweigen!" Sie wollte jetzt das Gespräch darauf hinlenken und sagte „Den lassen Sie mal schön aus dem Spiel! Sie, und der Sünden fürchten? Das glaube ich niemals! Sie sind bestimmt gegenüber Frauen ein ganz ein Schlimmer, und zwar ein ganz ein großer Schlimmer, bei dem die Frauen gut aufpassen müssen! Irgendwie spüre ich das, und mein vorzüglicher Instinkt für männliche Wesen sagt mir das auch eindeutig! Wissen sie, auch in einem Kloster liest man Zeitungen, kennt die Medien und hat natürlich tagtäglich auch mit Männern zusammen zu arbeiten! Ganz weltfremd sind wir also bestimmt nicht, auch wenn das draußen vielleicht oft so meint, und wir im Kloster in absoluter Keuschheit leben ...!"

„Keuschheit, wieso Kloster, wohnen sie dort? Niemand muss in Keuschheit leben, warum auch? Das ist doch weltfremd, wenn man gegen die menschliche Natur lebt. Tiefstes Mittelalter ist das. Ohne die Sexualität gäbe es keine Menschheit mehr. Außerdem macht sie unheimlich Spaß! Ich war noch nie keusch und werde es hoffentlich auch nie sein, höchstens wenn man mir das Werkzeug dafür wegnehmen würde." Sie hörte es richtig, dass er jetzt ganz unverschämt grinsen musste.

„Dann passen Sie mal schön auf! Ganz einfach, ich bin eine Klosterschwester ...!"

„Was sind sie? Nein, das glaube ich nicht, eine Nonne, so ein richtiger schwarz gekleideter Vogel, so ein Pinguin?" entfuhr es ihm ganz impulsiv. „Das kann ich mir nicht vorstellen, niemals! Dafür sind sie viel zu hübsch, zu reizend, zu liebenswert, zu attraktiv ...! Mir fehlen einfach dafür die Worte, so entsetzt bin ich. Warum hat man sie denn da eingesperrt, in dem Kloster?"

„Papperlapapp ... mein Lieber ... ich darf solchen Reden gar nicht zuhören! Außerdem konnten sie mich ja noch gar nicht richtig sehen ...!"

„Sehr schade, sehr, sehr schade, wäre sicher ganz schön, na ja ...! Einem Mann reichen da aber auch minimalste Eindrücke ... und da gab es ja schon etliche, die einem den Blutdruck etwas steigern konnten ...!" grinste er.

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